Die Mehrheit der vom US-Journal befragten Experten ist der Ansicht, dass die nicht erfassten Barrels physisch nicht existierten. Falls diese Einschätzung der Wirklichkeit entspreche, sei das Überangebot, das die Preise auf ein Zehnjahrestief gedrückt habe, weitaus geringer, als zuvor vermutet: „Die Preise können sich schnell erholen, denn die Berechnungen der Energieagentur üben starken Einfluss auf die Preisbildung auf den Ölmärkten aus“, schreibt das Wirtschaftsmagazin.
Dass Ölmengen schon mal nicht verbucht werden, ist an sich neu. Doch in diesem Jahr erreiche das nicht erfasste Volumen das Rekordhoch der letzten 17 Jahre, schreibt die Finanzzeitschrift. Ein ähnlich hoher Wert sei das letzte Mal im Jahr 1998 gemessen worden – 1,2 Millionen Barrel. US-Behörden hätten die Statistik der Internationalen Energieagentur damals geprüft und seien zu dem Ergebnis gekommen, dass die Berechnungen Fehler enthielten, deren „Richtung und Größe unklar“ seien. Die Internationale Energieagentur habe einfach den Schluss gezogen, das Öl sei in den Lagern der Länder eingelagert worden, die nicht OECD-Mitglieder seien, so das US-Journal.
Reuters verweist darauf, dass das aktuelle Überangebot eine Folge der Fracking-Revolution sei und nicht eines schrumpfenden Konsums, wie das während der Finanzkrise 1998 der Fall war.
Tags: