An dem Hotel waren am frühen Abend die ersten Schüsse gefallen, wie Augenzeugen und Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichteten. Insgesamt vier Angreifer hatten das Feuer eröffnet und in das Gebäude einzudringen versucht. Offenbar gab es demnach einen Heckenschützen unter den Angreifern. Einer der Angreifer sei "neutralisiert" worden, nach den drei anderen werde gefahndet. Nach Angaben von Augenzeugen wurde die Gegend um das Hotel weiträumig abgesperrt. Auch mehrere gepanzerte Fahrzeuge der UN-Mission Minusma und der malischen Armee fuhren vor. Nach Angaben aus malischen Armeekreisen könnte es sich bei einem der flüchtigen Angreifer um einen Selbstmordattentäter handeln. Die Regierung rief die Anwohner jedoch zur Ruhe auf. Die Sicherheitskräfte hätten die Situation unter Kontrolle, erklärte ein Berater von Präsident Ibrahim Boubacar Keita.
Gefährlichste UN-Mission der Welt
Erst im November waren bei einem islamistischen Angriff auf ein Luxushotel in Bamako 20 Menschen getötet worden. Das damals attackierte Hotel Radisson Blu liegt im selben Stadtviertel wie das Hotel, das von der EU-Mission EUTM genutzt hat. Zu dem Anschlag im November hatte sich die Dschihadistenmiliz Al-Mourabitoun bekannt. Die Gruppe des gefürchteten Mokhtar Belmokhtar schloss sich im Dezember Al-Kaida im Islamischen Maghreb an. Sie bekannte sich auch zu einem Angriff auf ein Luxushotel in der Hauptstadt des Nachbarlands Burkina Faso, bei dem im Januar 30 Menschen getötet worden waren.
Mali war nach einem Armeeputsch im März 2012 ins Chaos gestürzt. Die ehemalige Kolonialmacht Frankreich griff im Januar 2013 militärisch ein, um das Vorrücken radikalislamischer Kämpfer und anderer Rebellen vom Norden in den Süden des Landes, wo auch Bamako liegt, zu stoppen und die geschwächten Regierungstruppen zu unterstützen.
Später übergaben die Franzosen die Verantwortung an die UN-Blauhelmtruppe Minusma, die immer wieder Anschlägen ausgesetzt ist und als gefährlichste UN-Mission der Welt gilt. Die EU-Ausbildungsmission EUTM Mali bildet im vergleichsweise ruhigen Süden des Landes einheimische Soldaten aus. Die Bundeswehr ist daran mit rund 200 Soldaten beteiligt und führt derzeit das Kommando.
Quelle: n-tv.de , jve/AFP
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