Nach Inkrafttreten der ersten US-Strafzölle gegen die EU und der Ankündigung von Gegenmaßnahmen durch Brüssel hat sich US-Präsident Donald Trump überzeugt erklärt, den Handelskonflikt zu gewinnen. "Wir werden diese finanzielle Schlacht gewinnen", sagte Trump bei einem Treffen mit dem Regierungschef des EU-Mitglieds Irland, Micheal Martin. Die USA würden "natürlich" auf die wenige Stunden zuvor angekündigten EU-Gegenmaßnahmen reagieren, sagte Trump weiter. "Wir wurden lange Zeit ausgenutzt und wir werden nicht länger ausgenutzt werden", sagte Trump weiter zu den internationalen Handelsbeziehungen der USA.
In der Nacht auf Mittwoch waren von Trump beschlossene US-Einfuhrzölle auf Stahl- und Aluminiumprodukte in Höhe von 25 Prozent in Kraft getreten. Es sind die ersten Zölle seiner Amtszeit, von denen die EU und entsprechend Deutschland direkt betroffen sind. Die EU will nun zunächst dieselben Gegenmaßnahmen wie bereits während Trumps erster Amtszeit in Kraft setzen. Das betrifft ausgewählte US-Produkte, etwa Jeans, Whiskey und Motorräder. Da die neuen US-Zölle weiter gefasst sind, will Brüssel seine Gegenmaßnahmen aber noch ausweiten. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte, die "starken, aber verhältnismäßigen" Zölle würden ab dem 1. April erhoben.
Vor allem Produkte aus republikanisch regierten Staaten im Visier
"Wir versuchen, die USA in für sie wichtigen Sektoren zu treffen, in denen es uns nicht viel kostet", erklärte ein EU-Beamter in Brüssel. Das gelte einerseits für symbolische Produkte wie Harley-Davidson-Motorräder, andererseits etwa für Sojabohnen, für die es alternative Handelspartner wie Brasilien und Argentinien gebe. Die Kommission ziele zudem vorrangig auf Produkte, die aus republikanisch regierten US-Bundesstaaten importiert werden.
Trump setzt auf die Importaufschläge, um Zugeständnisse zu erzwingen und die heimische Produktion anzukurbeln. Die Zölle treffen jedoch auch US-Unternehmen und Verbraucher, etwa wenn die Abgaben die Produktion in Branchen wie der Elektronik oder beim Fahrzeugbau verteuern. Die britische Regierung äußerte sich "enttäuscht" - London hatte noch darauf gehofft, von Trumps Zöllen ausgenommen zu werden. Die Verhandlungen für ein Wirtschaftsabkommen mit den USA sollen nun fortgesetzt und zunächst keine Gegenmaßnahmen ergriffen werden, wie Handelsminister Jonathan Reynolds sagte.
Quelle: ntv.de, mau/AFP
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