Auch China meldet Zoll-Einigung mit USA

  12 Mai 2025    Gelesen: 67
  Auch China meldet Zoll-Einigung mit USA

Nach den USA verkünden auch die Chinesen einen Durchbruch bei den Zollverhandlungen in Genf. Wie genau die Einigung aussieht, wollen beide Seiten am heutigen Montag erläutern. Die akute Phase der Eskalation scheint aber beendet zu sein.

Bei ihren Zollgesprächen haben China und die USA nach Angaben der chinesischen Delegation eine "Reihe wichtiger Übereinstimmungen" erreicht. Zudem hätten sich die beiden Seiten geeinigt, einen Mechanismus für Beratungen zu Wirtschaft und Handel einzurichten, sagte Vize-Ministerpräsident He Lifeng nach Angaben chinesischer Staatsmedien. Details würden so bald wie möglich ausgearbeitet.

Für diesen Montag kündigten China und die USA eine gemeinsame Erklärung an. He bezeichnete die Gespräche am Wochenende in der Schweiz als "offen und konstruktiv". Das Treffen in Genf sei ein wichtiger Schritt gewesen, um die Meinungsverschiedenheiten durch Dialog zu lösen und habe die Grundlage zur Vertiefung der Zusammenarbeit gelegt.

China sei bereit, "den Kuchen der Zusammenarbeit zu vergrößern" und die Handelsbeziehungen mit den USA für eine neue Entwicklung voranzutreiben, um der Weltwirtschaft mehr Stabilität zu bringen, sagte He.

Auch USA sprechen von Einigung

Nach US-Angaben hatten sich die beiden Seiten im Zollstreit geeinigt - und damit einen möglichen Durchbruch im festgefahrenen Handelskonflikt erzielt. Auch aus Washington gab es zunächst keine Details. An den Gesprächen nahmen unter anderem US-Finanzminister Scott Bessent und der US-Handelsbeauftragte Jamieson Greer teil.

Das Weiße Haus veröffentlichte eine Mitteilung, die mit "USA kündigen China-Handelsabkommen in Genf an" überschrieben war. Konkreter wurde die Mitteilung aber nicht. Greer sprach nach Abschluss der Gespräche in Genf von einem "Deal", Bessent von "substanziellen Fortschritten".

Der Handel zwischen den USA und China ist durch die hohen Zölle kaum noch rentabel und damit nahezu zum Erliegen gekommen. Die Beziehungen der beiden größten Volkswirtschaften der Welt erreichten seit der Eskalation im Handelskonflikt im April einen weiteren Tiefpunkt. US-Präsident Donald Trump verhängte 145 Prozent Zölle auf Waren aus China. Peking beschloss Gegenzölle in Höhe von 125 Prozent auf US-Waren.

Peking umwirbt andere Handelspartner

Noch vor dem Ende der Gespräche hatte die staatliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua, ein Sprachrohr der regierenden Kommunistischen Partei, anders kommentiert: Wenn Washington Handelskonflikte wirklich über Dialog lösen wolle, müsse es sich zunächst mit dem Schaden auseinandersetzen, den seine durch Zölle getriebene Politik dem globalen Handelssystem und seiner eigenen Wirtschaft und seinen Bürgern zugefügt habe.

Peking wirbt außerdem aktiv um andere Handelspartner. Der "übergroße Markt" Chinas biete mehr Möglichkeiten für Produkte aus Lateinamerika und der Karibik, sagte ein hochrangiger Beamter des Außenministeriums. Bei einem Forum mit Regierungsvertretern der Gemeinschaft der Lateinamerikanischen und karibischen Staaten (CELAC) kommende Woche in Peking sollen unter anderem Kooperationen bei Rohstoffen, Nahrungsmitteln und Infrastruktur beschlossen werden.

Quelle: ntv.de, mau/dpa


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