Istanbul: Straßenhunde bekommen Futter gegen Plastikflaschen

  23 März 2016    Gelesen: 1409
Istanbul: Straßenhunde bekommen Futter gegen Plastikflaschen
Hungernde Straßenhunde der türkischen Millionen-Metropole Istanbul sind dank einer genialen Erfindung eines Tierliebhabers nun etwas satter. In der 14-Millionen-Stadt wurden spezielle Automaten aufgestellt, mit denen Menschen den Vierbeinern helfen können.
Hungernde Straßenhunde der türkischen Millionen-Metropole Istanbul sind dank einer genialen Erfindung eines Tierliebhabers nun etwas satter.
In der 14-Millionen-Stadt wurden spezielle Automaten aufgestellt, mit denen Menschen den Vierbeinern helfen können.

Die Idee kam dem Tierliebhaber – er selbst hat fünf Hunde –, weil er den Straßenhunden, von denen es beispielsweise in Istanbul circa 130 000 gibt, helfen wollte. Engin Girgin baute eine Box, in die man Flaschen aus Plastik einwirft und dafür Hundefutter bekommt. Unterstützung dafür bekam er von seiner Firma „Yücesan“, die eigentlich Hochdruckdampfkessel und Tanks herstellt sowie Schienenfahrzeuge repariert, die sich aber auch sehr für soziale Projekte engagiert. Mittlerweile verkauft Girgin seine

Hundefutterspender sogar ins Ausland.

Die Funktionsweise des Hundefutterspenders erklärt der Erfinder im Spiegel Online-Interview so: „Die Box hat drei Öffnungen. Eine an der Vorderseite etwa auf Kopfhöhe, die zweite darunter auf Bauchhöhe und eine dritte seitlich in Höhe des Schienbeins. In die erste Öffnung sollen Plastikflaschen oder -dosen geworfen werden. Ein Sensor erkennt, ob sie recycelbar sind oder nicht. Wenn die Flasche angenommen wird, fällt aus der seitlichen Öffnung pro Flasche eine bestimmte Menge an Hundefutter in einen Napf. Die dritte Öffnung ist ein praktischer Nebeneffekt: Wenn in der Flasche noch etwas Wasser ist und die Person es nicht mehr will, kann es hineingeschüttet werden und fließt in einen zweiten Napf.“

Da es in der Türkei kein Pfandsystem gibt, ist es für die Spender auch kein Verlust. Man kann herumliegende Flaschen in die Automaten einwerfen. Somit finanzieren sich die Geräte selbst; der Stadt entstehen keinerlei Kosten. Hergestellt werden die Sammelboxen von der Firma „Pugedon“, vertrieben von „Yücesan“.

Bei Interesse muss eine Stadt sich Firmen suchen, die bereit sind, für das Projekt Geld zu spenden. Erst dann wird die Box bestellt. Auch den Steuerzahler kostet das somit nichts.
Engin Girgin, dessen Erfindung als ein Paradebeispiel für „Social Design“ gefeiert wird, erklärt: „Ich wollte darauf aufmerksam machen, dass man auch mit Dingen, die man sonst vielleicht wegschmeißen würde, etwas Gutes tun kann.“ – Das ist ihm gelungen!

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