Karadzic gilt als politischer Hauptverantwortlicher des Massakers von Srebrenica im Juli 1995. Damals hatten serbische Einheiten unter General Ratko Mladic die Uno-Schutzzone in Ost-Bosnien überrannt und etwa 8000 muslimische Männer und Jungen ermordet. Das Massaker gilt als schlimmstes Kriegsverbrechen in Europa seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.
Der einstige Präsident der selbst ernannten bosnischen Serbenrepublik war wegen Völkermordes in zwei Fällen angeklagt: Das Massaker von Srebrenica sowie Morde in bosnischen Kommunen wie bei der Belagerung von Sarajewo. Der ehemalige Psychiater war 2008 nach 13 Jahren auf der Flucht festgenommen worden. Bis dahin hatte er als Heilpraktiker gearbeitet und in einem Vorort von Belgrad gelebt. Der Prozess gegen Karadzic, in dem er sich selbst verteidigt hatte und seine Unschuld beweisen wollte, dauerte sechs Jahre lang.
Während des Bosnien-Kriegs wurden mehr als 100.000 Menschen getötet und mehr als 2,2 Millionen Menschen in die Flucht getrieben.
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