Nukleare Einrichtung bei Charkiw Nukleare Einrichtung bei Charkiw bombardiertbombardiert

  11 März 2022    Gelesen: 539
Nukleare Einrichtung bei Charkiw Nukleare Einrichtung bei Charkiw bombardiertbombardiert

Schon wieder soll in der Ukraine eine Atom-Forschungseinrichtung von der russischen Armee bombardiert worden sein. Die Behörden beschuldigen Moskau des "Nuklearterrorismus". Tschernobyl läuft derweil nur noch über Notstrom und die IAEA hat jegliche Kommunikation zur Atomruine verloren.

Die ukrainischen Behörden haben mitgeteilt, dass eine nukleare Forschungseinrichtung von russischen Streitkräften bombardiert worden ist, und beschuldigen Moskau des "Nuklearterrorismus". Die Staatliche Aufsichtsbehörde für Nuklearregulierung der Ukraine gab auf Facebook bekannt, dass die Anlage getroffen wurde, wobei die Außenfassade und möglicherweise zahlreiche Labore im gesamten Gebäude beschädigt wurden.

Diese Liste der Schäden sei derzeit nicht vollständig, teilte die Behörde mit. Es wurden keine Verletzten oder Todesopfer gemeldet. Am 6. März war bereits eine ähnliche Atom-Forschungseinrichtung von Raketen beschädigt worden.

Die Internationale Atomenergiebehörde (IAEA) hat derweil in der Nacht gewarnt, dass sie die Verbindung zu den Überwachungssystemen in der von russischen Truppen eroberten Atomruine von Tschernobyl verloren habe. Da die Kommunikation mit dem ukrainischen Personal vor Ort selbst per E-Mail nicht mehr funktionierte, konnte die IAEA nicht sagen, ob ein Stromausfall vom Vortag in der Ruine mittlerweile wieder behoben worden war.

Notstrom, aber wohl keine Gefahr

Zuvor hatte die ukrainische Aufsichtsbehörde der IAEA mitgeteilt, dass nur noch Notstromdieselaggregate Tschernobyl mit Strom versorgen. Nach den Informationen, die vor dem Ausfall der Kommunikation eingingen, waren beide Stromleitungen des Standorts beschädigt worden, so dass er vom Netz getrennt wurde, so die Behörde.

Die Trennung vom Netz soll keine kritischen Auswirkungen auf die wesentlichen Sicherheitsfunktionen des Standorts haben, an dem sich verschiedene Anlagen zur Entsorgung radioaktiver Abfälle befinden, da das Kühlwasservolumen in der Anlage für abgebrannte Brennelemente ausreicht, um die Wärmeabfuhr auch ohne Stromzufuhr aufrechtzuerhalten.

Die IAEA hatte zudem angegeben, auch aus dem größten europäischen Atomkraftwerk in der Ukraine, Saporischschja, keine Überwachungsdaten mehr zu bekommen. Dort war nach einem russischen Angriff vor einer Woche ein Feuer ausgebrochen. Wegen des Kriegs sei es derzeit nicht möglich, die notwendigen Ersatzteile, Ausrüstungen oder Fachkräfte nach Saporischschja zu bringen, um die geplanten Reparaturen durchzuführen, erklärte die IAEA weiter.

Die Ukraine verfügt über vier aktive Kernkraftwerke, die etwa die Hälfte des Stroms des Landes liefern, sowie über Lager für nukleare Abfälle wie das in Tschernobyl.

Quelle: ntv.de, dbe


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