EU finanziert weitere Waffenlieferungen an Ukraine

  11 März 2022    Gelesen: 555
  EU finanziert weitere Waffenlieferungen an Ukraine

Mit 500 Millionen Euro Militärhilfe unterstützt die EU die Ukraine nach dem russischen Angriff bereits. In Versailles bewilligen die europäischen Staats- und Regierungschefs nun ein weiteres großes Hilfspaket für das Land. Eine "gefährliche" Handlung, wie Russland dem Westen vorwirft.

Die EU will weitere 500 Millionen Euro für die Lieferung von Waffen und Ausrüstung an die ukrainischen Streitkräfte zur Verfügung stellen. Das kündigte EU-Ratschef Charles Michel nach Beratungen der Staats- und Regierungschefs im französischen Versailles an. Ein erstes Paket über 500 Millionen Euro war bereits Ende Februar bewilligt worden. Von diesem Betrag sind 450 Millionen für Waffenlieferungen und 50 Millionen für andere Dinge wie Treibstoff und Schutzausrüstung reserviert.

Das Geld für die militärische Unterstützung kommt aus der sogenannten Europäischen Friedensfazilität. Sie ist ein neues Finanzierungsinstrument der EU, das auch genutzt werden kann, um die Fähigkeiten von Streitkräften in Partnerländern zu stärken. Für den Zeitraum von 2021 bis 2027 ist die Friedensfazilität mit rund fünf Milliarden Euro ausgestattet.

Russland wirft dem Westen vor, mit den Waffenlieferungen an die Ukraine den Konflikt zu verschärfen. "Wir sehen, wie gefährlich unsere westlichen Kollegen, einschließlich der Europäischen Union, jetzt handeln", sagte diese Woche der Außenminister Sergej Lawrow. Was für Material die EU mit den zusätzlichen 500 Millionen Euro finanzieren wird, blieb zunächst unklar. Die Ukraine wünschte sich zuletzt unter anderem Luftabwehrsysteme mit einer Reichweite von bis zu 70 Kilometern, Anti-Drohnen-Gewehre, Minenräumgeräte, Funkgeräte, Radarstationen, Nachtsichtgeräte und Sanitätsfahrzeuge.

Um Russland zusätzlich unter Druck zu setzen, hatte die EU hatte vor dem Treffen in Versailles 160 weitere russische Politiker und Oligarchen auf ihre "schwarze Liste" gesetzt. Ihr Vermögen in Europa wurde eingefroren, sie dürfen nicht mehr in die EU einreisen. Umstritten bleibt aber ein Einfuhrstopp für russisches Erdgas und Öl, wie ihn bereits die USA verhängt haben. Deutschland und andere Länder fürchten zu massive Auswirkungen auf die europäische Wirtschaft.

Quelle: ntv.de, can/dpa/AFP


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