Die russische Armee hat von weiteren Geländegewinnen im ostukrainischen Verwaltungsgebiet Luhansk berichtet. 90 Prozent seien unter Kontrolle gebracht worden, sagte Generalmajor Igor Konaschenkow, Sprecher des Verteidigungsministeriums, in Moskau. Die Kräfte der Volksrepublik Luhansk seien "mit Feuerunterstützung der russischen Streitkräfte" vorgerückt.
Der Gouverneur von Luhansk erklärte, der häufige und weit verbreitete Beschuss durch russische Streitkräfte verhindere die sichere Evakuierung von Zivilisten aus Städten und Dörfern an der Frontlinie. Serhiy Gaidai sagte, dass in der Region seit Beginn des Krieges, der einige Wohngebiete vollständig zerstört habe, 59 Zivilisten getötet worden seien. "Es gibt keine einzige Gemeinde, die nicht unter Beschuss geraten ist", sagte er im staatlichen Fernsehen und nannte die Städte Sewerodonezk, Rubischne und Popasna als besondere Brennpunkte. Diese Berichte können weder bestätigt, noch widerlegt werden.
Von Russland ausgerüstet
Die selbst ernannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk werden seit 2014 von Russland unterstützt und ausgerüstet. Das von ihnen kontrollierte Territorium umfasste vor dem russischen Angriff vom 24. Februar nur einen Teil der ukrainischen Verwaltungsgebiete Luhansk und Donezk. Die Separatisten beanspruchen diese größeren Gebiete - deren Eroberung ist eines der Kriegsziele Moskaus.
Konaschenkow sprach auch von Geländegewinnen der Kräfte der Volksrepublik Donezk. Mit russischer Unterstützung zögen diese Kräfte den Ring um die Hafenstadt Mariupol enger. Im Stadtzentrum würden ukrainische Truppen bekämpft - der russische General sprach von "Nationalisten".
Stark variierende Angaben
Die russische Armee zerstörte nach eigenen Angaben seit dem 24. Februar 183 Drohnen, 1406 Panzer und Panzerfahrzeuge, 138 Lafetten mit Raketenartillerie, 535 Artilleriegeschütze und 1200 Fahrzeuge der ukrainischen Streitkräfte.
Die Ukraine will ihrerseits mindestens 13.500 russische Soldaten getötet haben. Die "New York Times" zitiert Mitarbeiter des US-Verteidigungsministeriums mit niedrigeren Angaben. Nach Auswertung der ukrainischen Darstellung, der russischen und von Satellitenbildern vermutet das Pentagon, dass Russland bisher etwa 7000 Soldaten verloren hat. Moskau gibt an, erst 498 Kämpfer in Gefechten verloren zu haben.
Das US-Verteidigungsministerium mutmaßt weiterhin, dass 14.000 bis 21.000 russische Soldaten bei den Kämpfen verletzt wurden. Unbestätigten Angaben zufolge hat die Ukraine zudem bereits drei russische Generäle ausgeschaltet. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.
Quelle: ntv.de, dbe/dpa
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