Ukraine profitiert von Spionen in russischer Armee

  26 März 2022    Gelesen: 643
Ukraine profitiert von Spionen in russischer Armee

Die Ukraine hat nach Angaben ihres Verteidigungsgeheimdienstes GUR bereits im November von den Plänen des Kreml erfahren, eine Invasion vorzubereiten. Demnach hat sie nicht nur Informanten im russischen Militär, sondern auch in hohen politischen Kreisen.

Die russische Armee ist nach Angaben des ukrainischen Verteidigungsgeheimdienstes GUR durchsetzt von Informanten und hat sich verschiedene "Fehleinschätzungen" geleistet. Eine "sehr große Anzahl von Menschen" sei mobilisiert worden, um hinter den russischen Linien einen Guerillakrieg zu führen, sagte GUR-Chef Kyrylo Budanow der US-Publikation "The Nation". Die ukrainischen Streitkräfte hätten außerdem von "Fehleinschätzungen" der Russen profitiert.

Die Situation sei dennoch weiterhin "sehr schwierig". "Wir haben große russische Streitkräfte auf unserem Territorium, und sie haben die ukrainischen Städte eingekesselt", sagte Budanow. "Was die Aussichten auf Frieden angeht, so bleiben sie trotz der Verhandlungen vage und unvorhersehbar."

Auch nach Angaben des russischen Chefunterhändlers kommen Verhandlungen zwischen Russland und der Ukraine in den zentralen Fragen nicht voran. "In zweitrangigen Punkten stimmen die Positionen überein. Aber in den politischen Hauptfragen kommen wir nicht voran", sagte Wladimir Medinski nach Angaben russischer Nachrichtenagenturen. Dabei warf er der Ukraine vor, die Friedensverhandlungen absichtlich in die Länge zu ziehen.

"Sie haben es nicht eilig, sie glauben, dass die Zeit auf ihrer Seite ist", sagte der russische Delegationsleiter der Agentur Tass zufolge. Die ukrainische Seite handle nicht unabhängig, behauptete Medinski. "Deshalb stimmt der aktuelle Stand der Dinge nicht optimistisch." Moskau wirft Kiew vor, auf Anweisung Washingtons zu handeln.

Ukraine spioniert auch bei Tschetschenen

Budanow sagte, die ukrainische Armee habe gezeigt, dass die russische Armee als zweitstärkste Armee der Welt ein großer Mythos ist und "nur eine mittelalterliche Konzentration von Kräften und alten Methoden der Kriegsführung darstellt."

Die Ukraine setze währenddessen Informanten effektiv ein. "Wir haben viele Informanten in der russischen Armee, nicht nur in der russischen Armee, sondern auch in ihren politischen Kreisen und ihrer Führung", sagte Budanow. "Im November wussten wir bereits über die Absichten der Russen Bescheid."

Auch in den Reihen der Tschetschenen seien viele Informanten. "Sobald sie mit der Vorbereitung einer Operation beginnen, wissen wir das von unseren Informanten." Nach Angaben der Nation wurde das Interview mit dem 36-jährigen Budanow über eine verschlüsselte Leitung mit einem Übersetzer geführt.

Quelle: ntv.de, lve/AFP


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