Das russische Verteidigungsministerium hat bekräftigt, im Ukraine-Konflikt keine Reservisten einsetzen zu wollen. "Das Verteidigungsministerium der Russischen Föderation zieht keine Reservisten ein und plant auch nicht, Reservisten in die Militärstationen einzuberufen", erklärte ein Ministeriumssprecher. Anrufe, die russische Männer in den vergangenen Tagen angeblich von der russischen Armee erhalten hätten, seien "gefälscht".
In den vergangenen Tagen hätten russische Männer Telefonanrufe erhalten, in denen ihnen eine "aufgezeichnete Stimme" mitgeteilt habe, dass sie vom Militär einberufen würden. Diese Anrufe seien allesamt gefälscht und "von ukrainischem Territorium aus getätigt worden", erklärte der Ministeriumssprecher. Es handele sich um eine "Provokation" durch die Ukraine.
Bereits kurz nach Beginn der russischen Offensive in der Ukraine am 24. Februar war in Russland die Angst vor einer Generalmobilmachung umgegangen. Viele Russen flohen deshalb ins Ausland, darunter eine Vielzahl an gut ausgebildeten Männern etwa aus der IT-Branche.
Angesichts der Abwanderung der Fachkräfte planen die russischen Behörden spezielle Anreize für IT-Experten, die diese dazu motivieren sollen, in Russland zu bleiben. In Vorbereitung ist nach Angaben des Ministeriums für digitale Entwicklung auch eine Ausnahmeregelung, durch die Informatikern eine Befreiung von der Wehrpflicht ermöglicht werden soll.
Präsident Wladimir Putin hatte bereits Anfang März den Einsatz von Wehrpflichtigen und Reservisten in der Ukraine ausgeschlossen. Im Einsatz seien nur Berufssoldaten, sagte er. Einen zusätzlichen Aufruf von Reservisten werde es nicht geben. "Die Aufgaben werden nur von Berufssoldaten gelöst. Sie werden Sicherheit und Frieden für die Menschen in Russland gewährleisten."
Quelle: ntv.de, jpe/AFP/dpa
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