Griechenland: Schulden wachsen, Wirtschaft schrumpft
Für 2016 sieht es noch düsterer aus. So sollen die Staatsschulden im kommenden Jahr auf 333,5 Milliarden Euro anwachsen. Dies entspricht bei der prognostizierten Schrumpfung der griechischen Wirtschaft um 1,6 Prozent dann 192,4 Prozent der Wirtschaftsleistung. Auch die Arbeitslosigkeit soll demnach auf eine Quote von 25,8 Prozent ansteigen.
Allerdings ist zu bedenken, dass die Prognosen für nächstes Jahr äußerst optimistisch geschätzt wurden. Angesichts der weiteren Sparmaßnahmen und der anhaltenden wirtschaftlichen Schwäche aufgrund fehlender Impulse, dürfte die griechische Wirtschaftsleistung eher um bis zu 5 Prozent sinken. Und die Staatsschulden? Die werden sich wohl eher in Richtung 340 Milliarden Euro bewegen, da die ganzen aufgezwungenen Maßnahmen wohl kaum dazu beitragen werden, dass die Steuereinnahmen steigen. Damit läge die Verschuldungsquote Ende 2016 wohl eher bei 200 Prozent des Bruttoinlandsprodukts.
Es wird immer deutlicher, dass wir wohl in einem Jahr wieder eine „Grexit-Debatte“ führen werden, weil sämtliche Maßnahmen denen die griechische Regierung unter Tsipras zustimmen musste, von vornherein zum Scheitern verurteilt waren. Neue Kredite zur Tilgung von Altkrediten zu geben und ein wenig an ein paar Steuerschrauben zu drehen, geht eben nicht wirklich als (nachhaltige) Reform durch. Auch wenn uns das die Politik und so manche Medien verkaufen wollen.