50.000 Araber sollen bei Sturm auf Rakka mitmachen

  01 April 2016    Gelesen: 2701
50.000 Araber sollen bei Sturm auf Rakka mitmachen
Die Kurden wollen den IS aus Rakka drängen. Dazu brauchen sie die Hilfe von 50.000 Arabern. Der Sturm auf die Stadt veranlasst offenbar auch Russland und die USA zu einer beispiellosen Kooperation.
Kurdische Einheiten bereiten nach eigenen Angaben die Rückeroberung der nordsyrischen Stadt Rakka aus den Händen der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) vor. Die Syrischen Demokratischen Kräfte (SDF) planten gemeinsam mit der internationalen Anti-IS-Koalition eine Offensive, um die Dschihadistenhochburg zu "befreien", sagte der Kurdenpolitiker Salih Muslim in Paris.

Muslim ist der Vorsitzende der syrisch-kurdischen Partei der Demokratischen Union (PYD). Kurdische Kämpfer bilden das Rückgrat der SDF. Zur Eroberung von Rakka, das als "Hauptstadt" der IS-Miliz in Syrien gilt, sei neben der Luftunterstützung des Anti-IS-Bündnisses auch die Hilfe von bis zu 50.000 arabischen Einwohnern der Region nötig, sagte Muslim.

Russland und USA nehmen IS gemeinsam ins Visier

Parallel bereiten Russland und die USA offenbar eine gemeinsame Rückeroberung der nordsyrischen Stadt vor. Beide Seiten würden über eine "konkrete" militärische Koordinierung zur Befreiung Rakkas sprechen, hatte die Nachrichtenagentur Interfax den russischen Vizeaußenminister Oleg Syromolotow tags zuvor zitiert.

Eine Zusammenarbeit wäre auf dieser Ebene ein beispielloser Schritt. Bislang agierten Russland und die USA in Syrien militärisch weitestgehend unabhängig voneinander. Russland kämpft an der Seite Assads, die USA stärken oppositionelle Kräfte.

Derzeit versuchen kurdische Kämpfer, die Versorgungswege der Dschihadisten in Richtung der Türkei zu kappen. Der Korridor zwischen Rakka und der Grenze müsse mithilfe der Kampfjets der internationalen Koalition geschlossen werden.

Nach der Rückeroberung der syrischen Wüstenstadt Palmyra aus der Gewalt der IS-Miliz hatte am Wochenende auch die syrische Armee eine Offensive auf Rakka angekündigt.

Die Einnahme der für ihre antiken Ausgrabungsstätten berühmten Stadt nordöstlich von Damaskus war ein großer militärischer Erfolg für die Armee und eine schwere Niederlage für die Dschihadisten. Die IS-Kämpfer zogen sich nach dem Verlust von Palmyra nach Norden und Osten zurück.

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