Ebenfalls starke negative Auswirkungen auf das Ergebnis haben demnach Rückstellungen für die zahlreichen Rechtsstreitigkeiten der Bank. Sie würden sich auf 1,2 Milliarden Euro belaufen. Die Abschreibungen und Rückstellungen werden der Bank zufolge keinen "signifikanten Einfluss" auf die Kapitalquoten haben.
Cryan, der Anfang Juli Jain als Co-Vorstand der Bank ablöste, soll das Geldhaus ab Mai 2016 alleine führen und will bis Ende Oktober über die Neuausrichtung der Deutschen Bank entscheiden. Cryan gilt als effizienter und akribischer Banker und steht nicht im Zusammenhang mit den Skandalen der Vergangenheit. Viele Aktionäre und Beobachter hoffen, dass er einen Neuanfang bewerkstelligen kann.
Kurz nach seinem Amtsantritt kündigte der neue Chef an, die Struktur der Bank zu verschlanken und stimmte die Mitarbeiter auf schwierige Monate ein. Am Mittwoch wandte sich Cryan erneut in einem Brief an die Mitarbeiter und deutete an, dass die Rekordverluste auch Einfluss auf die Bonuszahlungen haben könnten.
Auf die Aktie der Bank hatte die Ankündigung keine negativen Auswirkungen. Am Vormittag lagt das Wertpapier an der Börse in Frankfurt mit über einem Prozent im Plus.
Für die ersten neun Monate des Jahres insgesamt erwartet die Deutsche Bank einen Netto-Verlust von 4,8 Milliarden Euro. Die endgültigen Ergebnisse sowie Einzelheiten zur künftigen Strategie des Bankhauses sollen am 29. Oktober bekannt gegeben werden. Die Bank will den Angaben zufolge eine Verringerung und womöglich sogar Streichung der Dividenden für das laufende Jahr vorschlagen.
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