USA sollen bei Beschuss der "Moskwa" geholfen haben

  06 Mai 2022    Gelesen: 443
  USA sollen bei Beschuss der "Moskwa" geholfen haben

Der russische Raketenkreuzer "Moskwa" sinkt Mitte April, mutmaßlich nach einem Raketenangriff des ukrainischen Militärs. Mehrere Medien berichten, dass die US-Geheimdienste Kiew Informationen für die Operation geliefert haben sollen. Das Pentagon will davon nichts gewusst haben.

Geheimdienstinformationen der USA haben Medienberichten zufolge dem ukrainischen Militär dabei geholfen, das Flaggschiff der russischen Schwarzmeerflotte "Moskwa" zu versenken. Die US-Regierung habe aber keine Kenntnis über die Pläne der Ukraine gehabt, berichteten mehrere US-Medien wie die "Washington Post" und die "New York Times" unter Berufung auf nicht namentlich genannte Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien.

Die USA hätten das Schiff auf Nachfrage des ukrainischen Militärs als "Moskwa" identifiziert und bei der Lokalisierung geholfen, berichtete der Sender NBC News. Mutmaßlich mit ukrainischen Schiffsabwehrraketen des Typs "Neptun" war Mitte April die "Moskwa" versenkt worden. Moskau bestreitet das.

Der Raketenkreuzer war auch für die Luftabwehr im Schwarzen Meer zwischen Donaumündung und der 2014 von Russland annektierten Halbinsel Krim zuständig. Die "New York Times" hatte am Mittwoch berichtet, dass sich die ukrainische Armee bei ihrem oft erfolgreichen Widerstand gegen Russland teilweise auf Informationen aus den USA beruft. Die ukrainische Armee nimmt etwa für sich in Anspruch, seit Beginn des russischen Angriffs zwölf russische Generäle durch gezielten Beschuss getötet zu haben. Teils wurden die Angaben von russischer Seite bestätigt. Anfang März meldete die Stadtverwaltung der südrussischen Stadt Noworossijsk beispielsweise, dass General Andrej Suchowezkij, der stellvertretende Kommandeur der 41. Armee, in der Ukraine "heldenhaft" gestorben sei.

Russland gibt sich siegessicher

"Wir liefern keine Informationen über den Aufenthaltsort hochrangiger militärischer Anführer auf dem Schlachtfeld und beteiligen uns auch nicht an den Zielentscheidungen des ukrainischen Militärs", reagierte Pentagon-Sprecher John Kirby auf diesen Bericht. Er bestätigte aber, dass die US-Regierung der Ukraine Geheimdienstinformationen zur Kriegssituation zur Verfügung stelle. Kirby nannte keine Details. Die Ukraine kombiniere die Informationen, welche die USA und Partner zur Verfügung stellten, mit eigenen Infos. Dann treffe das ukrainische Militär eigene Entscheidungen.

Russland glaubt trotz der westlichen Geheimdiensthilfe für die Ukraine an einen Sieg. "Unserem Militär ist bekannt, dass die USA, Großbritannien und die NATO als Ganzes ständig Informationen und andere Daten an die ukrainischen Streitkräfte übermitteln", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow der staatlichen Agentur Interfax zufolge. Ebenso wie die westlichen Waffenlieferungen trage dies "nicht zu einem schnellen Abschluss der Operation" bei, ergänzte der Sprecher von Präsident Wladimir Putin. Diese Unterstützung könne aber nicht verhindern, dass Russland seine selbst gesteckten Ziele erreichen werde.

Quelle: ntv.de, lve/dpa


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