Selenskyj: "Da ist die Hölle"

  20 Mai 2022    Gelesen: 440
  Selenskyj: "Da ist die Hölle"

Die Angriffe der russischen Armee konzentrieren sich vor allem auf den Donbass im Osten der Ukraine. Wie Präsident Selenskyj erklärt, ist die Region dem Erdboden gleichgemacht. "Da ist die Hölle, und das ist keine Übertreibung", sagt er.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Situation im Donbass als "Hölle" bezeichnet. Die Armee arbeite weiter an der Befreiung der Region Charkiw, sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videoansprache. "Aber im Donbass versuchen die Besatzer, den Druck zu erhöhen. Da ist die Hölle, und das ist keine Übertreibung", so der Präsident weiter. Der Donbass sei "komplett zerstört". Die Kämpfe zwischen russischen und ukrainischen Truppen gingen vor allem im Osten der Ukraine im Donbass weiter.

Das Kommando der ukrainischen Kräfte in der Region berichtete am Donnerstag davon, dass 14 feindliche Angriffe abgewehrt worden seien. Überprüfbar sind die Angaben nicht. Erneut wurden zahlreiche zivile Todesopfer verzeichnet. Allein im Gebiet Donezk wurden nach Behördenangaben fünf Menschen getötet.

Selenskyj bezeichnete die jüngsten Militärhilfen westlicher Länder für Kiew zudem als Investition in deren "eigene Sicherheit". "Für unsere Partner sind das nicht einfach nur Ausgaben oder eine Spende", sagte der Staatschef. "Der Schutz der Ukraine bedeutet ihren eigenen Schutz vor neuen Kriegen und Krisen, die Russland auslösen kann".

Hunderte Kämpfer ergeben sich in Mariupol

Der US-Kongress hatte am Donnerstag ein Paket von 40 Milliarden Dollar zur Unterstützung der Kriegsanstrengungen der Ukraine gegen Russland freigegeben. In Bonn rechnen die G7-Finanzminister derzeit zudem die weiteren Milliarden zusammen, die jedes Land an Kiew zahlen könnte.

Unterdessen haben sich in dem belagerten Asow-Stahlwerk in der weitgehend zerstörten Hafenstadt Mariupol nach russischen Angaben mittlerweile mehr als 1700 ukrainische Verteidiger in Gefangenschaft begeben. Selenskyj vermied dabei in seiner Ansprache das Wort Kapitulation. Stattdessen versprach er, "alles zu tun, damit die einflussreichsten internationalen Kräfte über die Rettung unserer Helden informiert und nach Möglichkeit einbezogen werden".

Nach Angaben des stellvertretenden Kommandeurs der Asow-Brigade, Swjatoslaw Palamar, befinden sich die Offiziere immer noch in den Tunnelanlagen des weitläufigen Industriekomplexes. Kiew hofft auf einen Gefangenenaustausch. Russische Behörden haben aber mehrfach betont, dass zumindest ein Teil der Gefangenen nicht als Soldaten, sondern als Neonazi-Kämpfer angesehen werde.

Quelle: ntv.de, ghö/AFP


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