Putin nennt Sanktionen "große Herausforderung"

  18 Juli 2022    Gelesen: 763
  Putin nennt Sanktionen "große Herausforderung"

Sechs Sanktionspakete hat die EU gegen Russland verabschiedet, eine Verschärfung der Maßnahmen steht derzeit in Brüssel zur Debatte. Kreml-Chef Putin zeigt sich dennoch unbesorgt: Die Sanktionen brächten zwar "eine kolossale Menge an Schwierigkeiten" ein, aber Russland werde weiter "nach neuen Lösungen suchen."

Russlands Präsident Wladimir Putin hat die westlichen Sanktionen als große Herausforderung für sein Land bezeichnet - sich aber weiter optimistisch gezeigt. "Es ist klar, dass dies eine große Herausforderung für unser Land ist, aber wir werden nicht nur nicht aufgeben", sagte Putin der Agentur Interfax zufolge. "Natürlich nicht, im Gegenteil: Während wir die kolossale Menge an Schwierigkeiten anerkennen, die vor uns stehen, werden wir intensiv und kompetent nach neuen Lösungen suchen." Es sei nicht möglich, Russland mit einem "riesigen Zaun" vom Rest der Welt zu isolieren.

Moskau betont immer wieder, die weitreichenden Strafmaßnahmen, die der Westen als Reaktion auf den Angriffskrieg gegen die Ukraine verhängt hat, gut zu überstehen - und sogar gestärkt aus ihnen hervorzugehen. Zugleich wirken sich die Sanktionen bereits jetzt auf die russische Luftfahrt und die Autobranche aus.

Die EU-Außenminister beraten derzeit in Brüssel über eine Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau. Es gehe darum, Schlupflöcher in den bisherigen sechs Sanktionspaketen zu schließen, sagte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell. Geplant sind härtere Auflagen für die Ausfuhr europäischer Güter, die Russland auch militärisch nutzen könnte. Darüber hinaus wollen die Außenminister laut Diplomaten weitere Militärhilfen im Umfang von 500 Millionen Euro für die Ukraine auf den Weg bringen.

Zur Debatte steht zudem ein Gold-Embargo. Einen solchen Importstopp hatten die USA und andere führende Industriestaaten der G7-Gruppe Ende Juni bereits angekündigt. Die EU importiert keine großen Goldmengen aus Russland, deshalb hätte ein Embargo eher symbolische Bedeutung.

Quelle: ntv.de, mbu/dpa/AFP


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