Selenskyj: Truppen rücken nach und nach in Cherson ein

  24 Juli 2022    Gelesen: 600
  Selenskyj: Truppen rücken nach und nach in Cherson ein

Die ukrainischen Streitkräfte bestreiten anscheinend erfolgreich ihre Gegenoffensive im Süden des Landes. Am Samstag greifen sie erfolgreich zwei Brücken und damit russische Nachschublinien an. Wenig später vermeldet der ukrainische Präsident Selenskyj ein stetiges Vorrücken.

Die ukrainischen Streitkräfte erzielen nach Angaben der Führung in Kiew weitere Fortschritte an der Südfront. Vor allem in der Region Cherson zeige sich, dass sich die Ukraine in Richtung Sieg bewege, erklärte Präsident Wolodymyr Selenskyj in seiner nächtlichen Videobotschaft. Seinen Angaben zufolge rücken die Truppen nach und nach in die Region ein.

Russland hatte die südukrainische Region am Schwarzen Meer unmittelbar nach Kriegsbeginn Ende Februar eingenommen. Moskautreue Separatisten dort kündigten zuletzt an, sie wollten eine Volksabstimmung für einen Beitritt zu Russland ansetzen. Die Ukraine will das verhindern und das Gebiet auch mithilfe der von den USA und anderen NATO-Staaten gelieferten schweren Waffen zurückerobern.

Nach Angaben von Präsident Selenskyj gelingt das. "Die Streitkräfte der Ukraine bewegen sich Schritt für Schritt in dem Gebiet vorwärts", sagte er weiter. "Die Besatzer haben versucht, dort Fuß zu fassen. Aber was hat es ihnen geholfen? Das ukrainische Militär rückt etappenweise in die Region ein."

Russische Truppen unter Druck

Am Samstag hatte das britische Verteidigungsministerium bereits gemeldet, dass die russischen Truppen an der Südfront unter Druck geraten. Im täglichen Geheimdienst-Update teilte es mit, dass in der Region in den vergangenen 48 Stunden schwere Kämpfe westlich des Flusses Dnepr getobt hätten. "Russland versucht, den ukrainischen Vormarsch mit Artillerie-Feuer entlang des Ingulets zu stoppen", hieß es. Der Ingulets ist ein Nebenfluss des Dnepr und eine natürliche Barriere in der Region.

Erfolgreich ist die russische Verteidigung nach Angaben der britischen Regierung nicht. "Westlich des Dnepr steigt das Risiko für die russischen Nachschublinien", heißt es in dem Lagebericht. Der Ukraine seien weitere Angriffe auf die Antoniwkabrücke gelungen. Diese führt über den Dnepr und ist von zentraler Bedeutung für die Versorgung russischer Truppen westlich des Flusses.

Ein Vertreter der ukrainischen Regionalverwaltung erklärte wenig später, dass eine weitere für den Nachschub wichtige Brücke über den Ingulets getroffen wurde. Dies sei ein wichtiger Schritt zur Rückeroberung von Cherson, sagte er. Die von Russland eingesetzte Gegenverwaltung bestätigte den Raketenabgriff. Demnach wurde die Darjiwskyj-Brücke von sieben Raketen getroffen, sei aber noch immer intakt.

Tags zuvor wurde bereits gemeldet, dass ukrainische Streitkräfte in der Region mehr als 1000 russische Soldaten eingekesselt haben. Die Russen seien unweit der Siedlung Wyssokopillja in eine "taktische Umzingelung" geraten, sagte Olexij Arestowytsch, ein Berater von Präsident Selenskyj, am Freitag.

Quelle: ntv.de, chr/rts/dpa


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