Experten vermuten neue Waffen hinter Krim-Explosionen

  12 Auqust 2022    Gelesen: 580
  Experten vermuten neue Waffen hinter Krim-Explosionen

Nach Explosionen auf einem russischen Luftwaffenstützpunkt auf der Krim stellen Militärexperten Vermutungen an, was dahinter stecken könnte - und wie sich das auf den Kriegsverlauf auswirken könnte. Der britische Geheimdienst äußert sich bereits hierzu.

Veröffentlichte Satellitenbilder haben die Schäden an einem Luftwaffenstützpunkt auf der von Russland annektierten Krim gezeigt. Dies deutet darauf hin, dass die Ukraine über neue Langstreckenwaffen verfügt, die den Verlauf des Krieges verändern könnten, so westliche Militärexperten. Die Bilder des unabhängigen Satellitenunternehmens Planet Labs enthüllten drei nahezu identische Krater, in denen Gebäude auf dem russischen Luftwaffenstützpunkt Saki mit offensichtlicher Präzision getroffen worden waren.

Nach britischen Angaben beeinträchtigen die Explosionen die Einsatzfähigkeit der Schwarzmeerflotte. Der Flugplatz von Saki sei zwar wahrscheinlich noch betriebsbereit, teilt das Verteidigungsministerium in London unter Berufung auf Geheimdiensterkenntnisse mit. Allerdings seien acht Kampfjets ziemlich sicher entweder zerstört oder schwer beschädigt worden. Damit seien die Luftraum-Einsatzmöglichkeiten der Schwarzmeerflotte erheblich geschwächt worden. Russland nutzt die Krim als Basis für seine Schwarzmeerflotte und als Hauptnachschubroute für seine Invasionstruppen im Süden der Ukraine. Der Stützpunkt Saki spielt dabei eine zentrale Rolle.

Russland hat bestritten, dass Flugzeuge beschädigt wurden, und erklärte, die Explosionen auf dem Stützpunkt am Dienstag seien zufällig gewesen. Die Ukraine hat sich nicht öffentlich zu dem Angriff bekannt. Der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak äußerte sich in einer Mitteilung zu den Schäden: "Offiziell bestätigen oder dementieren wir nichts ... wir müssen bedenken, dass es mehrere Epizentren von Explosionen zur gleichen Zeit gab."

Wie der Angriff genau ausgeführt wurde, bleibt ein Rätsel. Die nahezu identischen Einschlagskrater und gleichzeitigen Explosionen deuten darauf hin, dass der Stützpunkt von einer Waffensalve getroffen wurde, die den russischen Verteidigungsanlagen entgehen konnte. Der Stützpunkt liegt weit außerhalb der Reichweite der modernen Raketen, die westliche Länder nach eigenen Angaben bisher in die Ukraine geschickt haben. Die Ukraine verfügt über Schiffsabwehrraketen, die theoretisch auch Ziele an Land treffen könnten.

Die Zeitungen "New York Times" und "Washington Post" zitierten nicht näher bezeichnete Beamte mit der Aussage, ukrainische Streitkräfte seien für den Angriff auf der Krim verantwortlich. Das Institute for the Study of War erklärte, ukrainische Beamte hätten den Angriff auf die Krim als Beginn der ukrainischen Gegenoffensive im Süden bezeichnet und damit intensive Kämpfe im August und September angedeutet. Diese könnten über den Ausgang der nächsten Kriegsphase entscheiden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj forderte seine Mitarbeiter jedoch auf, nicht mehr mit Reportern über Kiews militärische Taktik gegen Russland zu sprechen. Solche Äußerungen seien offen gesagt unverantwortlich.

Quelle: ntv.de, vmi/rts


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