Der Anteil fossilen Öls an der Wärmeversorgung muss reduziert werden. Dazu muss der Anteil erneuerbarer Energien ausgebaut und die Energieeffizienz erhöht werden. Soweit die Forderung. In der Praxis spielen Ölheizungen trotz zukünftig strengerer Auflagen in der Versorgung nach wie vor eine große Rolle.
Jede zweite Heizung in Deutschland wird mit Gas betrieben und ist dadurch direkt von steigenden Gaspreisen betroffen. Gegenüber 1995 ist der Anteil der Gasheizungen um rund 10 Prozent angestiegen. Der Anteil ölbetriebener Heizungen ist im selben Zeitraum dagegen deutlich gefallen - allerdings ist immer noch ein Viertel der Heizungen von diesem Energieträger abhängig. Die große Mehrheit der Haushalte wird nach Statista-Angaben nach wie vor von Öl und Gas warmgehalten (49,5 Prozent Gas, 25 Prozent Öl, 14,1 Prozent Fernwärme, 2,6 Prozent Strom, 2,6 Prozent Erdwärme und 6,2 Prozent sonstige).
Heizöl aktuell rund 25 Prozent günstiger
Die Preise von Gas und Öl sind in letzter Zeit jedoch rasant gestiegen, was nicht ohne Folgen für die Heizkosten bleibt. Denn wer es weiterhin angenehm warm haben möchte, muss deutlich mehr zahlen.
Derzeit kosten 100 Liter Heizöl bei einer Abnahmemenge von 3000 Litern im bundesweiten Durchschnitt 152,83 Euro (Quelle: esyoil.com). Bei einem Jahresverbrauch von 20.000 kWh entspricht dies jährlichen Kosten von rund 3057 Euro. Womit sich die Kosten auf Jahressicht etwas mehr als verdoppelt haben. Der durchschnittliche Gaspreis für Haushalte in Deutschland lag in den letzten Tagen bei einer Abnahme von 20.000 kWh bei rund 4088 Euro. Womit sich der Preis hier auf Zwölf-Monats-Sicht mehr als verdreifacht hat. Damit ist das Heizen mit Heizöl aktuell rund 25 Prozent günstiger als mit Gas. Verbraucher sparen derzeit über 1000 Euro pro Jahr.
Kommen beim Erdgas auch noch weitere Preiserhöhungen und die Gasumlage hinzu, lägen die jährlichen Gesamtkosten bei bis zu 4758 Euro, was einer Preissteigerung von 278 Prozent entspräche - damit hätten sich die Preise im Vergleich zum August 2021 sogar fast vervierfacht. Ob Heizöl aber weiterhin günstiger bleibt, ist angesichts der politischen und wirtschaftlichen Lage allerdings ungewiss, wie Thorsten Storck, Energieexperte bei Verivox zu bedenken gibt.
Quelle: ntv.de, awi
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