Wie angekündigt ist die Gaslieferung über die Ostsee-Pipeline Nord Stream 1 am frühen Mittwochmorgen gestoppt worden. Laut Website der Nord Stream AG floss in der Stunde von 3 bis 4 Uhr keine nennenswerte Menge mehr. Bereits in der Stunde davor war die Menge demnach gesunken. Der Staatskonzern Gazprom hatte angekündigt, dass die Lieferungen über die zuletzt wichtigste Route nach Deutschland für russisches Gas wegen Wartungsarbeiten vorübergehend eingestellt werden. Demnach sollen die Lieferungen am frühen Samstagmorgen wieder aufgenommen werden.
Der Chef der Bundesnetzagentur, Klaus Müller, hatte gesagt, die Wartungsarbeiten seien technisch nicht nachvollziehbar. Zuletzt kamen über die Pipeline nur noch etwa 20 Prozent der maximal möglichen Menge. Nach Aussage Gazproms gibt es auch dafür technische Gründe, was unter anderem die Bundesregierung anzweifelt. Bereits im Juli war die Gaslieferung durch Nord Stream 1 mehrere Tage lang eingestellt worden - damals allerdings wegen alljährlicher Wartungsarbeiten, die die Nord Stream AG als Betreibergesellschaft langfristig angekündigt hatte.
Am Dienstag hatte Kremlsprecher Peskow noch beteuert, der Stopp von Nord Stream 1 sei rein technischer Natur und nur vorübergehend. "Es gibt Garantien dafür, dass die Lieferungen durch nichts außer die durch die Sanktionen hervorgerufenen technischen Probleme behindert werden", sagte er der Agentur Interfax zufolge. Der 54-Jährige antwortete so auf die Frage, ob Russland nach dem Ende der Wartungsarbeiten an der Pipeline Nord Stream 1 die Wiederaufnahme der Lieferungen garantieren könne. "Russland war, ist und wird bereit sein, seine Verpflichtungen zu erfüllen", sagte er. Der Kremlsprecher warf dem Westen vor, durch seine Sanktionen normale Servicearbeiten an den Turbinen der Leitung zu behindern.
Quelle: ntv.de, jog/dpa
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