Russland verkündet Ende der Teilmobilmachung

  28 Oktober 2022    Gelesen: 498
  Russland verkündet Ende der Teilmobilmachung

Das Ziel der 300.000 Rekruten scheint erreicht: Russland verkündet das Ende der Maßnahmen zur Teilmobilmachung. Machthaber Putin räumt gar Probleme während der Rekrutierung ein. Kiew allerdings ist skeptisch: Die Zustellung von Vorladungen gehe weiter, heißt es.

Russlands Teilmobilmachung von 300.000 Reservisten für den Krieg in der Ukraine ist nach Angaben von Verteidigungsminister Sergej Schoigu abgeschlossen. Neue Maßnahmen seien nicht geplant, von nun an werde nur noch mit Freiwilligen gearbeitet, sagte er bei einem Treffen mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin in der Nähe von Moskau.

Nach Angaben des stellvertretenden ukrainischen Generalstabschefs Oleksii Hromov geht die Mobilisierung in Russland allerdings trotz anders lautender Erklärungen des Kremls weiter. "Nur die öffentlichen Aktivitäten im Zusammenhang mit der Einberufung wurden gestoppt, während der Prozess der Zustellung von Vorladungen an Männer zu Hause oder am Arbeitsplatz weitergeht", sagte Hromow. "Der Haupteinsatz der Mobilisierten in der Kampfzone wird in etwa 1,5 bis 2 Wochen erwartet."

Der Kremlchef hatte Mitte Oktober angekündigt, dass die in der Gesellschaft umstrittene Einberufung von Reservisten innerhalb von zwei Wochen abgeschlossen werden solle. Zuvor hatte bereits die russische Hauptstadt Moskau das Ende der Mobilmachung verkündet.

Putin räumte einmal mehr ein, dass es viele Probleme gegeben habe bei der vor mehr als einem Monat begonnenen Teilmobilmachung. Die Soldaten hatten oft keine passende Ausrüstung oder wurden nicht den russischen Vorschriften gemäß auf den Einsatz im Kriegsgebiet vorbereitet. Viele Reservisten starben bereits im Fronteinsatz. Der Kremlchef wies angesichts der Schwierigkeiten an, dass die Arbeit der Einberufungsstellen modernisiert werden müsse. Eingezogen wurden beispielsweise auch massenhaft Männer, die wegen Krankheiten, hohen Alters und aus anderen Gründen nicht hätten zum Kriegsdienst verpflichtet werden sollen. Der Kremlchef wies an, sie wieder nach Hause zu schicken.

Nach Darstellung Schoigus sind 82.000 Männer inzwischen an der Front im Einsatz. Er gab das Durchschnittsalter mit 35 Jahren an. Dort sollen sie sicherstellen, dass Russland die annektierten und mit Soldaten besetzten ukrainischen Gebiete Luhansk, Donezk, Saporischschja und Cherson nicht wieder verliert. Putin hatte erklärt, es gehe darum, eine Frontlinie von 1100 Kilometern zu sichern.

Die Ukraine hatte immer wieder angekündigt, ihre Gebiete - einschließlich der bereits 2014 von Russland annektierten Schwarzmeer-Halbinsel Krim - zu befreien. Große Teile der einst besetzten Regionen sind inzwischen wieder unter ukrainischer Kontrolle.

Quelle: ntv.de, mli/dpa


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