Lindner kündigt zusätzliche Gashilfen an

  30 Oktober 2022    Gelesen: 457
  Lindner kündigt zusätzliche Gashilfen an

Die Übernahme der Dezember-Abschläge und eine Preisbremse ab März sind bereits beschlossen, jetzt arbeitet die Regierung laut Finanzminister Lindner an weiteren Entlastungen für Gaskunden. Mittelfristig will der FDP-Chef die Versorgung auch durch heimisches Fracking-Gas decken.

Bundesfinanzminister Christian Lindner hat weitere Entlastungen für Gaskunden in Aussicht gestellt. "Kommt die Gaspreisbremse erst im Frühjahr, ist zu prüfen, ob über eine Jahres- oder Quartalsrechnung rückwirkend entlastet werden kann", sagte er der Funke-Mediengruppe. "Daran arbeiten wir gerade", ergänzte er.

Bürgerinnen und Bürgern, die mit Öl oder Holzpellets heizen, können ebenfalls auf weitere Entlastungen hoffen. Lindner schloss dies zumindest nicht explizit aus. "Man muss die Gesamtwirkung der unterschiedlichen Entlastungsmaßnahmen sehen - vom Heizkostenzuschuss über das neue Wohngeld bis zur Energiepreispauschale", sagte er. Eine Preisbremse für Heizöl und Pellets sei zwar "gegenwärtig nicht vorgesehen, aber darüber wird diskutiert".

Lindner machte sich darüber hinaus für den schnellen Einstieg in die Förderung von heimischem Schiefergas mittels Fracking stark. "Wir haben in Deutschland erhebliche Gasvorkommen, die gewonnen werden können, ohne das Trinkwasser zu gefährden", sagte der FDP-Vorsitzende. Die Förderung sei "auch unter ökologischen Voraussetzungen verantwortbar", erklärte Lindner demnach. "Es wäre eher nicht verantwortbar, aus ideologischen Festlegungen auf Fracking zu verzichten."

Lindner: Fracking "ist ratsam"

"An mehreren Standorten in Deutschland" sei umweltverträgliches Fracking möglich, zitieren die Funke-Zeitungen Lindner. "Wir müssen rasch an die Förderung herangehen. Ich bin zuversichtlich, dass wir in wenigen Jahren einen relativ großen Bedarf aus heimischen Gasquellen decken. Es ist ratsam, das zu tun, wenn man sich die Entwicklung auf der Welt anschaut."

Beim Fracking wird in Erdschichten enthaltenes Erdgas mit Chemikalien und Druck extrahiert. Seit 2017 ist hierzulande die Ausbeutung von Gasvorkommen in Schiefer- und Kohleflözschichten verboten, weil dies als Gefährdung unter anderem für das Grundwasser gilt. Aus der Wirtschaft und aus den Parteien FDP, CDU/CSU und AfD kamen zuletzt wiederholt Rufe nach einer Aufhebung dieses Verbots.

Quelle: ntv.de, jog/AFP


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