US-Bundesstaat Virginia: Unschuldiger kommt nach 33 Jahren Haft frei

  08 April 2016    Gelesen: 838
US-Bundesstaat Virginia: Unschuldiger kommt nach 33 Jahren Haft frei
Keith Harward wurde in den Achtzigern wegen Vergewaltigung und Mordes zu lebenslanger Haft verurteilt. Nun hat eine DNA-Probe bewiesen: Der US-Amerikaner ist unschuldig.
Keith Harward kommt frei. Der Mann aus dem US-Bundesstaat Virginia wird nach 33 Jahren aus der Haft entlassen, weil eine DNA-Probe seine Unschuld bewiesen hat. Der Oberste Gerichtshof Virginias widerrief am Donnerstag das Urteil gegen den ehemaligen Matrosen. Er soll am Freitagmittag das Gefängnis in Burkeville verlassen dürfen, wie seine Anwältin Olga Akselrod der Zeitung "Richmond Times-Dispatch" sagte.

Harward war zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er 1982 eine Frau vergewaltigt und ihren Ehemann getötet haben sollte. Zur Verurteilung reichte damals der angebliche Zahnabdruck Harwards am Hals der Frau.
Jahrzehnte später zeigten DNA-Tests allerdings, dass ein anderer Matrose die Taten begangen hatte. Dieser Mann starb 2006 in einem Gefängnis in Ohio, wo er wegen einer anderen Straftat einsaß.

Virginias Generalstaatsanwalt Mark Herring hatte sich vor der Entscheidung des Gerichts für eine schnelle Aufhebung der Strafe gegen Harward ausgesprochen. "Das sind wunderbare Neuigkeiten", sagte er nach der Entscheidung. "Es ist großartig zu wissen, dass Keith Harward schon bald wieder mit seiner Familie vereint sein wird."

2015 waren in den USA insgesamt 149 Menschen freigelassen worden, nachdem sie unschuldig im Gefängnis gesessen hatten - durchschnittlich jeweils 14,5 Jahre lang. Das hatte die Rechtsfakultät der Universität von Michigan im Februar mitgeteilt. Zwei Drittel der Betroffenen gehörten demnach ethnischen Minderheiten an, die Hälfte von ihnen waren Schwarze. Die Dunkelziffer der unschuldig Verurteilten liegt den Autoren der Studie zufolge deutlich höher.

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