Harward war zu lebenslanger Haft verurteilt worden, weil er 1982 eine Frau vergewaltigt und ihren Ehemann getötet haben sollte. Zur Verurteilung reichte damals der angebliche Zahnabdruck Harwards am Hals der Frau.
Jahrzehnte später zeigten DNA-Tests allerdings, dass ein anderer Matrose die Taten begangen hatte. Dieser Mann starb 2006 in einem Gefängnis in Ohio, wo er wegen einer anderen Straftat einsaß.
Virginias Generalstaatsanwalt Mark Herring hatte sich vor der Entscheidung des Gerichts für eine schnelle Aufhebung der Strafe gegen Harward ausgesprochen. "Das sind wunderbare Neuigkeiten", sagte er nach der Entscheidung. "Es ist großartig zu wissen, dass Keith Harward schon bald wieder mit seiner Familie vereint sein wird."
2015 waren in den USA insgesamt 149 Menschen freigelassen worden, nachdem sie unschuldig im Gefängnis gesessen hatten - durchschnittlich jeweils 14,5 Jahre lang. Das hatte die Rechtsfakultät der Universität von Michigan im Februar mitgeteilt. Zwei Drittel der Betroffenen gehörten demnach ethnischen Minderheiten an, die Hälfte von ihnen waren Schwarze. Die Dunkelziffer der unschuldig Verurteilten liegt den Autoren der Studie zufolge deutlich höher.
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