BND-Spion soll Berichte zur Ukraine verraten haben

  26 Dezember 2022    Gelesen: 562
  BND-Spion soll Berichte zur Ukraine verraten haben

Russland könnte durch einen mutmaßlichen Spion beim Bundesnachrichtendienst geheime Informationen zur Lage in der Ukraine erhalten haben. Laut einem neuen Bericht ist der Verdächtige möglicherweise erpresst worden.

Der vergangene Woche enttarnte mutmaßliche BND-Doppelagent könnte laut Medienberichten geheime Informationen zur Lage in der Ukraine an Russland verraten haben. Das berichten NDR und WDR. Weiter hieß es unter Berufung auf Informationen aus Sicherheitskreisen, dass der Beamte möglicherweise erpresst worden sei.

Der Generalbundesanwalt oder der Auslandsgeheimdienst BND wollten sich dem Bericht zufolge nicht dazu äußern. Beide verwiesen lediglich auf ihre Pressemitteilungen vom vergangenen Donnerstag.

Der BND-Mitarbeiter Carsten L. war vom Bundesnachrichtendienst selbst enttarnt und nach Angaben der Behörden am Mittwoch vergangener Woche auf Anweisung der Bundesanwaltschaft festgenommen worden. Ihm wird vorgeworfen, Staatsgeheimnisse an einen russischen Geheimdienst weitergegeben zu haben.

Berichten zufolge ist Carsten L. ein Beamter des höheren Dienstes mit Zugang zu sensiblen Informationen. Als Spezialist für Auswertung sei er offensichtlich für die Analyse sämtlicher Vorgänge und Informationen zuständig gewesen, die der BND durch weltweite Abhöraktionen gewonnen hat.

Nach Einschätzung von Justizminister Marco Buschmann handelt es sich um einen "wichtigen Schlag gegen russische Spionage" - wenn der Vorwurf denn zutreffe. Wirtschaftsminister Robert Habeck bezeichnete den Fall bei RTL/ntv vor einigen Tagen als "besonders bedenklich". Zugleich lobte Habeck die Arbeit der Sicherheitsbehörden, auch bei der Abwehr von Wirtschaftsspionage. "Alle wissen, dass Handelsbeziehungen gut sind und notwendig, aber wir dürfen nicht naiv und doof sein", so Habeck. "Wir müssen unsere Interessen schützen und das machen unsere Dienste, wie man gestern gesehen hat, sehr gut."

Quelle: ntv.de, hek/AFP/dpa


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