Russischen Angaben zufolge hat das ukrainische Militär in der Silvesternacht die Stadt Makijiwka und andere Orte in den von Moskau besetzten Teilen der Region Donezk beschossen. Den Berichten zufolge wurde ein Militärquartier getroffen, wobei mehrere Menschen getötet wurden. Mindestens 25 Raketen seien auf die Region abgefeuert worden, teilte die von Moskau eingesetzte Besatzungsverwaltung in der Region Donezk mit.
Die staatliche russische Nachrichtenagentur TASS zitierte die Verwaltung mit den Worten, dass in der Stadt Makijiwka bei einer Reihe von Beschüssen mit HIMARS-Raketen mindestens 15 Menschen verletzt worden seien. Es habe einen Angriff auf eine Berufsschule gegeben, die als Quartier für militärisches Personal diente, erklärte Daniil Bezsonow, Informationsminister der selbst ernannten "Volksrepublik Donezk". Der Angriff habe sich am Neujahrstag zwei Minuten nach Mitternacht ereignet. Nach Angaben russischer Kriegsblogger soll sich in der Schule eine große Anzahl frisch mobilisierter Soldaten befunden haben. Demnach wird die Zahl der Todesopfer auf 60 bis 100 Mann geschätzt. Die Angaben können nicht unabhängig überprüft werden.
Beim HIMARS (High Mobility Artillery Rocket System) handelt es sich um einen von Lockheed Martin hergestellten leichten US-Mehrfachraketenwerfer. Der Prototyp wurde 1999 vorgestellt und die Entwicklung 2002 abgeschlossen. Mit einem Leergewicht von 13,5 Tonnen und normaler Bereifung wird er auf der Straße je nach Produktionsserie bis zu 95 km/h schnell. Bislang sollen mindestens 20 HIMARS in die Ukraine geliefert worden sein. Weitere sollen folgen.
Militärexperten preisen das Raketenwerfersystem als "Game Changer" im Ukraine-Krieg an. Seit dem Sommer setzen die ukrainischen Streitkräfte die Waffe erfolgreich gegen die russischen Invasoren ein. Nach Einschätzung der US-Denkfabrik Institute for the Study of War (ISW) spielten HIMARS bei der ukrainischen Gegenoffensive in der Region Cherson eine entscheidende Rolle. Durch den gezielten Beschuss von Brücken und Depots gelang es Kiew, den russischen Nachschub nachhaltig zu stören. Meist geschahen die Feuerüberfälle in den späteren Tagesstunden, weshalb sich in den sozialen Medien der Begriff "Stunde HIMARS" einbürgerte.
Quelle: ntv.de, jpe/rts
Tags: