Flüchtling, 6, schickt rettende SMS aus Container

  09 April 2016    Gelesen: 395
Flüchtling, 6, schickt rettende SMS aus Container
15 Stunden waren mehrere Flüchtlinge in einem Container auf einem Lkw eingesperrt. Als der Sauerstoff knapp wurde, verschickte ein Sechsjähriger eine SMS an eine Bekannte. Kurz darauf kam die Rettung.
Eine SMS, die eine Flüchtlingshelferin in New York bekam, hat einem sechsjährigen afghanischen Jungen und 14 weiteren Menschen möglicherweise das Leben gerettet.

Der Junge namens Ahmed war nach Informationen der Zeitung "The Times" in einem Container gefangen, in dem der Sauerstoff knapp wurde. Er hatte sich mit 14 weiteren Flüchtlingen in Nordfrankreich in den von einem Lkw transportierten Container geschmuggelt. Ahmed hatte zuvor monatelang mit seinem Bruder in dem berüchtigten "Dschungel"-Camp bei Calais ausgeharrt.

Dort hatte Ahmed Liz Clegg kennengelernt, eine Britin, die im "Dschungel" das Kinder- und Jugendzentrum betreibt. Clegg hatte Ahmed wie auch anderen unbegleiteten Kindern im Camp Mobiltelefone für den Notfall gegeben.

Die Britin hielt laut "Times" gerade einen Vortrag bei einer Konferenz in New York, als sie Ahmeds Notruf bekam. "I ned halp darivar no stop car no oksijan in the car no sagnal iam in the cantenar. Iam no jokan valla." ("Ich brauche Hilfe. Der Fahrer hält nicht an. Es gibt keinen Sauerstoff im Auto. Ich habe kein Signal ich bin in einem Container. Das ist kein Witz. Walla, ich schwöre bei Gott.")

Polizei ortet das Funksignal

Clegg rief sofort eine Kollegin der Hilfsorganisation Help Refugees an, die wiederum die Polizei in Kent verständigte. Die Beamten riefen Ahmed an, der ihnen mithilfe eines Übersetzers von der Notlage berichtete, da er und die anderen seit 15 Stunden in dem Container eingesperrt waren. Die Polizei ortete umgehend das Funksignal des Mobiltelefons an der Leicester-Forest-East-Tankstelle nördlich von Birmingham. Der Fahrer hatte den Lkw dort abgestellt. Die örtliche Polizei machte sich sofort auf den Weg und brach den Container auf. Die illegalen Flüchtlinge wurden nach Polizeiangaben festgenommen, ein Kind – vermutlich Ahmed – in Obhut genommen.

Der Fall erinnert an den Tod von 71 Migranten, die vergangenen August in einem Lkw erstickt waren, der an einer Autobahn in Österreich geparkt war.

Quelle : welt.de

Tags:


Newsticker