Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat mit Unverständnis auf die anhaltende Diskussion über die Lieferung von Kampfflugzeugen an die Ukraine reagiert. "Es ist dazu jetzt alles gesagt, auch von mir", sagte Scholz am Sonntag bei seinem Besuch in Chile. "Es ist eigenwillig, dass diese Debatte geführt wird."
Kanzler Scholz warnt vor "Überbietungswettbewerb"
Der Kanzler sagte der chilenischen Regierung Unterstützung beim Aufbau einer Gedenkstätte für die Opfer der früheren Sektensiedlung Colonia Dignidad zu. Scholz warnte mit Blick auf die Diskussion über Waffenlieferungen an die Ukraine vor einem "Überbietungswettbewerb", bei dem "innenpolitische Motive statt die Unterstützung der Ukraine im Vordergrund stehen".
Bei einem derart wichtigen Thema müsse es "um Sachfragen gehen, um rationale Abwägungen", betonte der Kanzler. Nötig sei eine "seriöse Debatte, in der das entschieden wird, was zu entscheiden ist".
Selenskyj will Kampfflugzeuge - SPD-Chefin offen
Nach der Zusage von Deutschland und weiteren westlichen Ländern, der Ukraine Kampfpanzer zu liefern, hatte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj unter anderem Kampfflugzeuge erbeten. Scholz und Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) lehnen dies ab.
SPD-Chefin Saskia Esken wollte sich in dieser Frage am Sonntag hingegen nicht festlegen.
SPD-Chefin Saskia Esken:
"Es kommt ganz entscheidend darauf an, dass Deutschland und dass auch die Nato nicht Kriegspartei wird."
Das sagte sie in der ARD-Sendung "Bericht aus Berlin". Die Bundesregierung sei in sehr enger Abstimmung gerade mit den USA. Es komme entscheidend darauf an, die aktuelle Situation immer wieder zu bewerten, sagte Esken. Deutschland sei nicht Kriegspartei, und dies wolle die Regierung auch für "alle Zukunft vermeiden".
ZDF
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