Reiche sollten mehr Geld spenden

  09 April 2016    Gelesen: 415
Reiche sollten mehr Geld spenden
Die US-Gesellschaft erwartet, dass Reiche ihren Wohlstand mit dem Land teilen. Dieses Model der "Spenden für das Gemeinwohl" regt DIW-Präsident Fratzscher auch für Deutschland an. Hierzulande würden die Erwartungen der Menschen eher beim Staat liegen.
Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, ruft Reiche in Deutschland zu mehr Spenden für das Gemeinwohl auf. "Wir sollten einen stärkeren Dialog darüber führen, was gesellschaftliche Verantwortung heißt", sagte Fratzscher dem "Tagesspiegel am Sonntag". Zwar gebe es hierzulande eine starke Kultur des Ehrenamts. "Aber dass man die Gesellschaft auch finanziell unterstützt, ist noch relativ neu. Das muss erst noch in unseren Köpfen ankommen".

Deutschland könne bei diesem Thema auch einmal von den Traditionen in den USA profitieren. "In den USA wird erwartet, dass Erfolgreiche der Gesellschaft etwas zurückgeben", sagte Fratzscher. "In Deutschland sehen wir es dagegen als Aufgabe des Staates an, sich um die sozial Schwachen zu kümmern. Da könnten wir von den Amerikanern lernen."

Die Flüchtlingskrise könnte das Problem noch verstärken, befürchtet Fratzscher. "Viele Flüchtlinge haben geringe Qualifikationen und werden eher geringfügig entlohnte Jobs annehmen." Dadurch steige der Druck auf die sozial schwachen Schichten in Deutschland weiter an.

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