London: Bis zu 60.000 Russen gefallen

  17 Februar 2023    Gelesen: 390
  London: Bis zu 60.000 Russen gefallen

Seit Kriegsbeginn sind nach britischen Schätzungen zigtausende russische Soldaten und Söldner verwundet oder getötet worden. Dass der Anteil der Getöteten sehr hoch ist, führt London auf die rudimentäre medizinische Versorgung an der Front zurück.

Seit Beginn der Invasion in der Ukraine sind nach britischen Schätzungen zwischen 175.000 und 200.000 russische Soldaten der regulären Armee sowie Kämpfer privater Millitärunternehmen, sogenannter PMCs, verletzt oder getötet worden, bis zu 60.000 von ihnen sollen gefallen sein. Die Schätzungen beruhen auf Angaben der britischen Geheimdienste, erklärte das Verteidigungsminiserium in London in seinem täglichen Lagebericht am Morgen. Die Zahl der Verwundeten und Gefallenen sei seit September 2022, also kurz nach der ersten Mobilisierungswelle deutlich angestiegen, so das Ministerium.

Berichten zufolge wurden die eingezogenen Reservisten teilweise nur rudimentär an Waffen ausgebildet, zudem sollen sie schlecht ausgerüstet worden sein. Dem britischen Bericht zufolge ist der Anteil der Gefallenen in Relation zur Zahl der Verwundeten auf russischer Seite "nach modernen Standards" sehr hoch. Dies deute mit hoher Wahrscheinlichkeit darauf hin, dass die medizinische Versorgung an der Front "extrem rudimentär" sei. Unter den Kämpfern der Wagner-Söldnertruppe sei sogar jeder zweite verwundet oder getötet worden. Die meisten Verletzungen seien durch Artillerie verursacht worden.

Auch Norwegen hatte zuletzt Schätzungen zu verwundeten oder getöteten russischen Soldaten veröffentlicht. Demnach seien bei den Kämpfen 180.000 russische Soldaten getötet oder verletzt worden, auf Seiten der ukrainischen Armee seien es 100.000 Soldaten gewesen. Andere westliche Schätzungen gehen von 150.000 Opfern auf jeder Seite aus. Weil Russsland offiziell keine Zahlen zu den eigenen Verlusten veröffentlicht, sind genauere Angaben kaum zu erhalten.

Selenskyj: Besetzte Gebiete zurückholen

Klar ist aber, dass der Krieg in der Ukraine für Russland sehr viel verlustreicher ist als frühere Konflikte. So hat der Afghanistan-Krieg der Sowjetunion von 1979 bis 1989 rund 15.000 sowjetische Soldaten das Leben gekostet. Auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj verwies zuletzt auf die massiven Verluste, die Russland täglich an der Front in der Ostukraine erleidet. Diese Phase müsse nun für militärische Erfolge der ukrainischen Armee genutzt werden, erklärte er: "Unsere Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass es dort (in Russland) immer weniger das Bestreben gibt, ukrainische Gebiete besetzt zu halten."

Für die ukrainische Bevölkerung fällt die Bilanz nach einem Jahr Krieg verheerend aus: Seit dem 24. Februar 2022 sind westlichen Quellen zufolge insgesamt zwischen 30.000 und 40.000 Zivilisten ums Leben gekommen. Ende Januar schätzte die UNO, dass mindestens 18.000 Zivilisten getötet oder verwundet wurden, aber im Endeffekt wahrscheinlich sehr viel mehr. Die meisten seien durch russische Bombardierungen getötet worden.

Quelle: ntv.de, jug/dpa


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