Hamas lehnt israelisches Waffenruhe-Angebot ab

  03 April 2025    Gelesen: 471
 Hamas lehnt israelisches Waffenruhe-Angebot ab

Nachdem Israel erneut massiv im Gazastreifen angreift, laufen die Gespräche über eine Waffenruhe wieder an. Ein Vorschlag der Vermittler stößt in Israel auf wenig Gegenliebe, doch die Hamas will davon nicht abweichen.

Die Hamas hat nach eigenen Angaben einen weiteren Vorschlag zur Freilassung der Geiseln und einer Waffenruhe im Gazastreifen abgelehnt. Man habe "beschlossen, den jüngsten durch die Vermittler vorgelegten israelischen Vorschlag nicht weiter zu verfolgen", hieß es aus Kreisen der islamistischen Palästinenserorganisation. Die Vermittler und die internationale Gemeinschaft sollten Israel stattdessen "zwingen", sich auf einen von Ägypten und Katar unterbreiteten Vorschlag einzulassen.

Nach Wochen des Stillstands in den Verhandlungen über eine Fortsetzung der Waffenruhe und die Freilassung der verbliebenen israelischen Geiseln hatte die Hamas zuletzt wieder Gespräche mit den Vermittlern Ägypten und Katar aufgenommen. Seit dem 19. Januar galt im Gazastreifen eine Waffenruhe, die erste Phase des Abkommens lief am 1. März aus. Eine Einigung über die zweite Phase konnte bisher nicht erzielt werden.

In der Zwischenzeit nahm Israel seine massiven Luftangriffe auf Hamas-Ziele im Gazastreifen wieder auf. Zudem startete die israelische Armee einen neuen Bodeneinsatz in dem Palästinensergebiet. Israel will mit der neuen Offensive nach eigenen Angaben den Druck auf die Hamas erhöhen, um die 58 noch immer im Gazastreifen festgehaltenen Geiseln freizubekommen. 34 von ihnen sind nach Armeeangaben bereits tot.

Fünf Geiseln gegen 250 Häftlinge

Vergangene Woche hatte die Hamas nach eigenen Angaben einen Vorschlag der Vermittler Katar und Ägypten erhalten, dem sie am Samstag zugestimmt habe. Das Büro von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu teilte mit, Israel habe "den Vermittlern einen Gegenvorschlag in voller Abstimmung mit den Vereinigten Staaten übermittelt". Einzelheiten verlauteten zunächst nicht.

Nach Angaben eines Hamas-Vertreters sieht der Vorschlag der Vermittler Ägypten und Katar eine 50-tägige Waffenruhe vor, in deren Rahmen die Hamas fünf als Geiseln verschleppte Israelis, darunter einen Mann mit US-Staatsbürgerschaft, im Gegenzug für die Freilassung von 250 in Israel inhaftierten Palästinensern freilassen soll. Unter ihnen sind demnach 150 Häftlinge, die in Israel zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt wurden.

Der Vorschlag sieht zudem die Freilassung von 2000 weiteren Palästinensern aus israelischen Gefängnissen vor, die seit dem Hamas-Überfall auf Israel am 7. Oktober 2023 von der israelischen Armee im Gazastreifen gefangen genommen wurden. Wie weiter aus den Hamas-Kreisen verlautete, umfasst der aktuelle Waffenruhe-Vorschlag zudem weitere Hilfslieferungen sowie den Rückzug der israelischen Armee aus jenen Gegenden im Gazastreifen, wo sie zuletzt ihre Offensive gegen die Hamas wieder aufgenommen hatte.

Quelle: ntv.de, ino/AFP


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