Mit Tempo 300 kracht Stommelen in Betonwand

  24 April 2023    Gelesen: 936
Mit Tempo 300 kracht Stommelen in Betonwand

Rolf Stommelen hatte das Glück oft herausgefordert. Der deutsche Formel-1-Pilot übersteht mehrere schwere Unfälle, doch am 24. April 1983 kommt jede Hilfe zu spät. Der Heckflügel seines Porsche bricht, Stommelen kracht mit 300 km/h ungebremst in die Betonwand.

Wenn die Technik streikt, hat Rolf Stommelen einmal gesagt, dann kann man nichts machen, "dann ist es Schicksal". Als die aerodynamischen Kräfte an jenem tragischen 24. April 1983 so heftig an seinem Porsche 935 zerrten, sollte der frühere Formel-1-Pilot recht behalten. Bei Tempo 300 brach der Heckflügel, sein Sportwagen wirbelte durch die Luft und krachte gegen eine Betonwand. Der deutsche Automobil-Rennsport verlor damals einen seiner Großen - an diesem Montag jährt sich Stommelens Unglück zum 40. Mal.

Es war eine gefährliche Zeit im Rennsport, und Stommelen, damals 39, hatte zuvor bereits schwere Unfälle überstanden. "Jedes Jahr sind gute Freunde gestorben, wir sind schweigend nach Hause gefahren", erinnerte sich seine damalige Frau Marlene Silvester im Gespräch mit dem Kölner Express: "Aber für mich war der Rolf unverwundbar."

1966 hatte Stommelen den Sprung ins Porsche-Werksteam geschafft, in der Folge kämpfte er sich bis in die Formel 1. Zwischen 1969 und 1978 bestritt der Rheinländer dort 54 Rennen, stand dabei einmal auf dem Podium. Auf der Langstrecke gelangen für Porsche vier Siege bei den 24 Stunden von Daytona, in Le Mans fuhr Stommelen auf Rang zwei.

Einmal kam er mit dem Leben davon

Er galt dabei stets als besonnener Pilot, dennoch gab es diese Unfälle. Schon 1975 kam Stommelen in Barcelona nur knapp mit dem Leben davon, auch damals war es der Heckflügel, der brach. Acht Jahre später beim Sechs-Stunden-Rennen im kalifornischen Riverside hatte er weniger Glück. Sein Tod war in vielfacher Hinsicht eine Verkettung tragischer Umstände. Stommelen sollte eigentlich gar nicht dort sein, das Karriere-Ende war bereits in Sicht. Erst kurzfristig war er für seinen langjährigen Kollegen Jochen Mass eingesprungen.

Wenige Stunden nach dem Start klingelte dann im Kölner Hahnwald das Telefon, mitten in der Nacht erfuhr seine Frau von dieser völlig unnötigen Tragödie. Denn die Betonwand, an der Rolf Stommelens Leben endete, sie war ein Relikt, übriggeblieben von einer alten Streckenbegrenzung. "Hätte die da nicht gestanden", sagte Marlene Silvester, "dann wäre gar nichts passiert."

Quelle: ntv.de, tno/sid


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