Die edelste Form des EQS SUV trägt Kühlerfigur

  02 Mai 2023    Gelesen: 838
  Die edelste Form des EQS SUV trägt Kühlerfigur

Der erste elektrisch angetriebene Mercedes-Maybach ist nicht etwa eine Limousine, sondern ein großes SUV. Damit wird einmal mehr untermauert, wohin der globale Karosserietrend geht.

Eigentlich ist das Mercedes-Maybach EQS 680 SUV ein alter Bekannter. Denn ehrlicherweise handelt es sich ja im Grunde einfach um das EQS SUV, über das ntv.de schließlich schon berichtete. Jetzt würden die Mitarbeiter von Mercedes-Maybach natürlich vehement widersprechen. Und tatsächlich haben Designer wie Ingenieure kräftig angepackt, um die edelste Variante des EQS SUV möglichst eigenständig zu machen. Doch bevor es jetzt in die kuschlige lederne Fond-Lounge zum Probesitzen geht, noch ein paar Daten zum Mitschreiben.

Im Vergleich zum EQS 580 satteln die Schwaben noch ein paar Pferdchen mehr: Immerhin 114 PS zusätzlich verteilt der edle Maybach auf beide Achsen, was den Konzern allerdings keineswegs dazu veranlasst, die Höchstgeschwindigkeit anzuheben. Zwar soll das Luxus-SUV in atemberaubenden 4,4 Sekunden auf Landstraßentempo stürmen, aber es bleibt bei 210 km/h. Vermutlich wissen die Marketingstrategen, dass die Zielgruppe für einen elektrisch angetriebenen Maybach hierzulande ohnehin spitz ist und man lieber zur Zwölfzylinder-Limousine greift, wenn es denn schon Maybach sein soll.

Nobel mit viel Chrom und Zweifarblackierung

Sei es drum, einen imposanten Auftritt legt das 5,13 Meter lange Trumm selbst ganz ohne Zylinder hin. Dazu trägt beispielsweise die prominente Kühlerfigur (der Mercedes-Stern) bei - früher Usus, heute nur noch bei wenigen Vertretern der Marke zu haben. Außerdem sticht das Black Panel ins Auge, das hier mehr Noblesse verströmt als bei den anderen Modellen. Vertikale Chromstreben dicht an dicht glänzen gegenseitig um die Wette und entfalten ihre statusträchtige Wirkung ganz bestimmt - vor allem in Verbindung mit den optional lieferbaren Zweifarblackierungen. Chrom ist hier übrigens generell das bestimmende Element. Es ziert neben B-Säule und Seitenfenster auch die mächtigen Schmiederäder im 21- oder 22-Zoll-Format. Ob die illuminierte und nicht abbestellbare Trittleiste den europäischen Geschmack trifft, bleibt abzuwarten.

Innen erwartet die Passagiere ein stilvolles Ambiente, das weder mit offenporigem, edel anmutenden Nussbaum-Holz geizt noch mit Maybach-Emblemen, um die Marke stets präsent zu halten. Dabei reicht die Liebe zum Detail ganz schön weit - selbst spezifische Pedale mit eingravierten Logos finden sich hier. Auch der Hyperscreen zeigt das Markenlogo und verfügt sogar über ein spezielles Theme, das es nur im Maybach gibt. Dann erscheinen die virtuellen Anzeigeskalen mit einer in Roségold gehaltenen Umrahmung.

Die Maybach-Version entfaltet ihre volle Wirkung im Fond

Stichwort Infotainment: Davon gibt es in der zweiten Reihe ebenfalls jede Menge. In Form von zwei Bildschirmen (11,6 Zoll) in den Vordersitzlehnen beispielsweise. Doch das wahre Highlight ist der als veritables Separee ausgeführte "First Class"-Fond mit zwei getrennten Fauteuils. Dass die bei einer ersten Sitzprobe als anschmiegsam empfundenen Sessel über Massagefunktion und Klimatisierung verfügen, bedarf wohl keiner weiteren Erklärung. Schicke Kissen dürften eher der schnieken Optik dienen - den Komfort hier noch zu steigern, strapaziert jedwede Vorstellungskraft.

Speziell designte Lampen im Bereich der C-Säulen runden das Erlebnis im Fond gemeinsam mit einem sogenannten aktiven Ambientelicht ab. Letzteres besteht aus 253 separat ansteuerbaren LED-Segmenten, die in 64 wählbaren Farben erstrahlen. Der aus anderen Mercedes-Modellen bekannte 4D-Sound, bei dem die Sitze im Takt der Musik vibrieren, lässt sich selbstverständlich auch im Maybach-Fond genießen. Ebenso werden ausgewählte Songs im Dolby-Atmos-Standard abgespielt.

Weitergehende Dämmungsmaßnahmen zielen insbesondere darauf ab, etwaige Abroll- und Windgeräusche im Fond wirkungsvoll zu reduzieren. Außerdem offeriert das Luftfahrwerk des 2,8-Tonners einen besonders komfortablen Maybach-Modus, um die Aufbaubewegungen vor allem im Fond möglichst gering zu halten. Ob er hält, was er verspricht, werden erste Testfahrten klären müssen. Dass die auch hier erhältliche Allradlenkung mit zehn Grad Lenkwinkel an der Hinterachse aus dem Schlachtschiff gefühlt einen Kompaktwagen (elf Meter Wendekreis) zaubert, hat bereits die Basisausführung des Oberklasse-SUV bewiesen.

Noch einmal zurück zum Thema Sound: Auf Wunsch ertönt ein speziell für den Maybach entwickelter Fahrsound mit verschiedenen Einschlägen je nach Last- oder Rekuperationslevel.

Zum guten Schluss sei noch erwähnt, dass freilich auch das Mercedes-Maybach EQS 680 SUV über eine langstreckentaugliche Batterie mit deutlich über 100 kWh Kapazität verfügt. Reichweite? Rund 600 Kilometer nach WLTP bei einem Verbrauch von 22,5 bis 24,4 kWh je 100 Kilometer. Dank 200 Kilowatt Ladeleistung bekommt man einen nachlassenden Akku schnell wieder frisch. Über ein bisschen Puste sollte außerdem das Bankkonto der Interessenten verfügen. Denn unter 200.000 Euro wird in puncto Maybach EQS SUV nicht viel gehen.

Quelle: ntv.de


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