Ecuador tauscht Schulden gegen Naturschutz

  05 Mai 2023    Gelesen: 1016
  Ecuador tauscht Schulden gegen Naturschutz

Die Galapagos-Inseln sind eines der wertvollsten Ökosysteme der Welt. Um ihren Erhalt zu sichern, macht die Schweizer Credit Suisse der Regierung von Ecuador im vergangenen Monat ein Angebot. Diese nimmt an - und besiegelt damit den weltweit bisher größten Tausch von Schulden gegen Natur.

Die Schweizer Großbank Credit Suisse hat ecuadorianische Staatsanleihen im Nennwert von 1,6 Milliarden Dollar zurückgekauft. Nach Angaben ecuadorianischer Banker werden durch den Rückkauf Barmittel freigesetzt, die Ecuador in den Erhalt der Galapagos-Inseln investieren wird, einem der wertvollsten Ökosysteme der Welt.

Die Credit Suisse hatte das Angebot Ende letzten Monats unterbreitet. Es handelt sich um den bisher größten Tausch von Schulden gegen Natur, wie solche Transaktionen in Bankkreisen genannt werden. Nahezu die komplette Land- und Seefläche der Galapagos-Inseln steht unter strengem Naturschutz.

Die Galapagos-Inseln gehören zu Ecuador und liegen rund 1000 Kilometer westlich der südamerikanischen Küste im Pazifik. Das Archipel zählt wegen seiner besonderen Flora und Fauna seit 1978 zum UNESCO-Weltnaturerbe. Zu den nur dort vorkommenden Arten gehören Meerechsen, Landleguane und Galápagos-Finken. 1835 hatte der berühmte britische Naturforscher Charles Darwin die Inseln besucht. Seine Theorie von der Entstehung der Arten erhielt dort viele Denkanstöße.

Neues Korallenriff

Die mehr als 100 Inseln können auch von Touristen besucht werden, allerdings gelten zum Schutz von Flora und Fauna für Urlauber strenge Sicherheitsvorgaben. Mit diesen Vorkehrungen will die ecuadorianische Regierung den Zustrom von Touristen kontrollieren und auch den ungehinderten Zuzug einschränken: Eine Handvoll der Inseln ist bewohnt.

Erst vor wenigen Wochen hatten Wissenschaftler vor den Galapagos-Inseln ein neues, weitgehend unberührtes Korallenriff entdeckt. Das Riff zieht sich nach Angaben der Charles-Darwin-Stiftung in einer Tiefe von 400 bis 600 Metern über den Kamm eines versunkenen Vulkans und ist mehrere Kilometer lang. Forscher aus Ecuador, den USA und Großbritannien fanden das einzigartige Ökosystem demnach bei einem Tauchgang mit einem U-Boot während der Expedition Galápagos Deep 2023 in der Mitte des Archipels.

Quelle: ntv.de, chr/rts


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