Außerdem soll sich der Fonds an Kapitalerhöhungen beteiligen, meldet die Agentur Ansa. Dabei dürfte der Fonds rund fünf Milliarden Euro umfassen, sagte der Chef der Banca Popolare dell`Emilia Romagna, Alessandro Vandelli, am Rande des Treffens.
An der Börse wurden die Nachrichten vor Marktöffnung sehr positiv aufgenommen. Aktien von Unicredit legten bis zu vier Prozent zu, die Kurse der Banca Monte dei Paschi di Siena (BMPS) und der Banco Popolare Milano stiegen bis zu acht Prozent. Schon am Vortag hatten die italienischen Banken bis zu rund zehn Prozent zugelegt.
Der neue Stützungsfonds soll die Bankbilanzen entlasten und die Kreditvergabe in Italien wieder ankurbeln. Führen soll die Einrichtung der private Fondsmanager Quaestio, weil Italien keine nach EU-Recht verbotene Staatshilfe gewähren will. Quaestio mit Büros in Mailand und Luxemburg verwaltet nach eigenen Angaben bisher rund zehn Milliarden Euro an Vermögenswerten. Einer seiner wichtigsten Anteilseigner ist die zu Intesa Sanpaolo gehörende Fondazione Cariplo.
Im Januar hatte sich die Regierung in Rom mit der EU-Kommission über die Bedingungen für mögliche Hilfen zugunsten der Banken verständigt. Demnach darf Italien prinzipiell Garantien geben, die das Verlustrisiko für Käufer von faulen Krediten begrenzen sollen. Dafür müssen die Banken aber bezahlen.
In den Bilanzen von Italiens Banken haben sich während der dreijährigen Rezession faule Kredite im Volumen von geschätzt 360 Milliarden Euro angesammelt. Das bremst die Vergabe neuer Kredite in dem Land. Ministerpräsident Matteo Renzi versucht mit zahlreichen Reformen, das Finanzsystem zu bereinigen.
Befördert wurde der Stützungsplan durch die akuten Probleme zweier Geldhäuser. Die Banca Popolare di Vicenza SCpA und die Veneto Banca müssen zusammen fast drei Milliarden Euro einsammeln, um ihre Kapitalbasis zu stärken. Die Großbank Unicredit will ihre Tochter Popolare Vicenza in diesen Wochen an die Börse bringen.
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