Pixel 7a fordert die teure Konkurrenz heraus

  11 Mai 2023    Gelesen: 687
  Pixel 7a fordert die teure Konkurrenz heraus

Google bringt mit dem Pixel 7a ein Smartphone der oberen Mittelklasse auf den Markt. Mit einem attraktiven Preis und einem kompakten Design hat es das Zeug, Käufer von teureren und größeren, aber nicht besseren Geräten wegzulocken - auch aus dem eigenen Stall.

Das Google Pixel 7a ist kein wirklich besonderes Smartphone, aber trotzdem sehr bemerkenswert. Zum einen gehört es zu den wenigen kompakten Android-Smartphones, die man wirklich noch handlich nennen kann. Zum anderen bietet es für rund 500 Euro Technik und Software, die so manchen viel teureren Konkurrenten schwach aussehen lassen.

Eine Herausforderung ist der Neuling auch für das Pixel 7, dem es zum Verwechseln ähnlich sieht. Denn das 7a ist technisch praktisch gleichwertig, für Nutzer spielt eigentlich nur der Größenunterschied eine Rolle.

Kompaktes Gerät mit 90-Hz-Display

Das 6,1 Zoll große OLED-Display des Geräts ist mit einer Pixeldichte von 429 ppi sehr scharf. Es kann bei Bedarf auch hell leuchten, selbst im Sonnenlicht kann man den Bildschirm noch ablesen. Die Kontraste sind stark, die Farben kräftig, aber natürlich.

Im Gegensatz zum 6a hat das Pixel 7a ein Display, das wie das Pixel 7 Bildwiederholraten von 90 Hertz (Hz) bietet. Das reicht bei fast allen Anwendungen für eine flüssige Darstellung, es gibt aber auch schon Smartphones mit 120-Hz-Panels in der 500-Euro-Klasse. Im Display integriert ist ein Fingerabdrucksensor, der schnell und zuverlässig arbeitet.

Starkes Innenleben und "KI-Tricks"

Das Innenleben des 7a ist mit dem des Pixel 7 identisch. Es wird von Googles hauseigenem Tensor-G2-Chip angetrieben, der 8 Gigabyte (GB) Arbeitsspeicher (LPDDR5) hat. Der Flash-Speicher (UFS 3.1) ist 128 GB groß und kann nicht erweitert werden.

Damit hat das Gerät nicht nur mehr als genug Kraft, um alle Aufgaben mühelos zu bewältigen. Das Pixel 7a beherrscht auch die meisten "KI-Tricks" des größeren Bruders. Dazu gehört unter anderem eine Offline-Transkription der Rekorder-App von Sprache in Text, die ebenfalls bei Audio-Nachrichten in Google Messages angeboten wird.

Reinen Text übersetzt das Pixel 7a auch in Whatsapp und anderen Messengern ohne Internetverbindung verblüffend gut. Sehr gut funktioniert außerdem die Dolmetscher-Funktion der Übersetzer-App, über die man sich nahezu in Echtzeit in zwei Sprachen unterhalten kann.

Ebenso hat das 7a die gleichen Fähigkeiten bei der Verbesserung und Bearbeitung von Fotos. So kann es stark verwackelte Bilder retten oder hat den "magischen Radierer" an Bord, mit dem man effektiv störende Objekte aus Bildern entfernen kann. Ziemlich gelungen ist auch die künstliche Tiefenunschärfe (Bokeh) bei Porträtfotos, und Nachtaufnahmen des Pixel 7a sehen klasse aus.

Gute Kameraausstattung

Die Kameraausstattung des Neulings ist jedoch nicht identisch mit der des Pixel 7. So hat die optisch stabilisierte Hauptkamera (Blende f/1,89) mit 64 Megapixeln (MP) eine höhere Auflösung als beim großen Bruder (50 MP/f1.85). Die Pixel sind allerdings mit 1,12 Mikrometern (µm) kleiner, beim Pixel 7 sind sie 1,2 µm groß. Auch bei der Größe der Sensoren gibt es kleine Unterschiede (1/1,73 und 1/1,31 Zoll).

An den Fotos zu erkennen ist das aber mit bloßem Auge nicht. Die Fotos des Pixel 7a sehen so gut aus wie beim großen Bruder. Das gilt auch für die Videos, bei denen 4K-Aufnahmen immerhin mit 60 Bildern pro Sekunde möglich sind. Ähnlich verhält es sich bei der Ultraweitwinkel-Kamera, bei der das 7a eine höhere Auflösung (13 und 12 MP) aufweist, aber etwas kleinere Pixel hat. Mit der 13-MP-Frontkamera wird ebenfalls jeder Nutzer zufrieden sein, solange er keinen Autofokus wünscht, den aber auch das größere Modell nicht zu bieten hat.

Hohe Ausdauer

Was die Ausdauer betrifft, lässt das Pixel 7a das Pixel 7 hinter sich. Der Akku hat zwar mit 4385 Milliamperestunden (mAh) nur eine geringfügig höhere Kapazität. Das kleinere Display führt aber dazu, dass man mit dem Gerät nicht nur gut über den Tag kommt, sondern bei normalem Gebrauch auch noch rund 25 Prozent Reserve hat, wenn man ins Bett geht.

Ist die Kamera viel im Einsatz und das Gerät hauptsächlich im 5G-Netz, kann es aber auch schon mal knapp werden. Dann kann der Akku mit bis zu 18 Watt recht schnell wieder vollgetankt werden. Außerdem hält der extreme Energiesparmodus das Smartphone im Notfall auch mit einer fast leeren Batterie noch eine ganze Weile am Laufen. Erfreulich: Im Gegensatz zum Vorgänger 6a kann man das Pixel 7a induktiv laden.

Fazit

Für 509 Euro hat das Pixel 7a viel zu bieten. In vielen Bereichen ist die Technik Oberklasse, echte Schwächen hat das Gerät nicht. Hinzu kommt, dass Google drei große Android-Updates und fünf Jahre Sicherheits-Updates garantiert, die üblicherweise schnell ausgeliefert werden. Damit hat das Gerät ein sehr starkes Preis-Leistungs-Verhältnis und lässt viele Top-Smartphones völlig überteuert aussehen.

Aber konkurrenzlos gut ist das Pixel 7a in der 500-Euro-Klasse nicht, es gibt auch andere starke Smartphones, die ähnlich viel oder sogar weniger kosten. Und es kommt noch mehr. Spannend wird unter anderem das Nothing Phone (2), das der Hersteller für den Sommer mit einem starken Qualcomm-Snapdragon-Chip der 8er-Serie als "Premium-Angebot" angekündigt hat.

Quelle: ntv.de


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