Die Taliban nennen ihre Frühjahrsoffensive „Operation Omari“, zu Ehren des langjährigen Taliban-Chefs Mullah Omar, der im vergangenen Jahr ums Leben gekommen war.
Die Lage in Afghanistan hat sich in den letzten Monaten stark verschlechtert. Nachdem die radikalen Taliban beträchtliche Territorien in ländlichen Gebieten unter ihre Kontrolle gebracht hatten, starteten sie auch eine Offensive auf Großstädte.
Zudem ist in dem Land der Einfluss der radikalen Terrormiliz Daesh gewachsen, der sich hauptsächlich ehemalige Vertreter der radikalen Taliban anschließen. Die Taliban und der IS sind miteinander konkurrierende Gruppierungen. Laut Khaama Press halten sich im Osten Afghanistans bis zu 3.000 IS-Anhänger auf.
Mitte Juni 2015 berichteten Medien, Vertreter der Taliban hätten den IS in einem Schreiben aufgefordert, sich nicht in die Angelegenheiten der Taliban in Afghanistan einzumischen. Auf afghanischem Territorium hatte es bereits früher Auseinandersetzungen zwischen den Gruppierungen gegeben.
Zuvor war berichtet worden, dass die Terrormiliz „Islamischer Staat“ Kräfte für eine große Afghanistan-Offensive sammelt. Der Afghanistan-Beauftragte des Kremls und Ressortleiter Asien im russischen Außenministerium, Samir Kabulow, teilte mit, dass der IS Afghanistan als „Aufmarschbasis für eine breitere Expansion“ nutzen möchte. „Es gibt ihn (den IS — Anm. d. R.) noch. Er blüht und weitet sich aus. Er verhält sich einfach ruhiger und sammelt seine Kräfte für sein rücksichtsloses Vorgehen“, so der Experte.
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