Darüber, ob Apples Mixed-Reality-Headset tatsächlich das nächste große Ding sein wird, sind sich Experten noch uneins. Einige zweifeln grundsätzlich an ihrem Erfolg, andere sehen einen Durchbruch der VR-/AR-Brille erst in einigen Jahren, einige sind wiederum von ihrem Siegeszug überzeugt. So oder so ist es seit langer Zeit mal wieder ein völlig neues Apple-Gerät, dessen voraussichtliche Präsentation zum Start der Entwicklerkonferenz WWDC mit großer Spannung erwartet wird.
Noch keine Massenproduktion
Möglicherweise ist das Headset zunächst nicht für den Massenmarkt bestimmt, sondern bleibt vorerst Entwicklern vorbehalten, um Apps für das Gerät zu schreiben. Dafür spricht, dass es noch keine Fotos der Brille oder auch nur einzelner Bauteile gibt. Bei einer Massenproduktion ist das kaum zu verhindern, wie man vor allem an den iPhones sieht, über die schon viele Monate vor ihrer Premiere fast alles bekannt ist.
Andererseits geht "Bloomberg"-Autor Mark Gurman davon aus, dass die Mixed-Reality-Brille bereits in der Lage sein wird, iPad-Apps auszuführen, was sie schon ziemlich massentauglich machen würde. Es sollen auch Inhalte von der durch Apple vor drei Jahren übernommenen Firma NextVr zur Verfügung stehen, unter anderem Live-Sport- und Gaming-Übertragungen. Dazu kommen Filme und Serien aus Apple TV+.
Aus gebogenem Glas, sehr dünn und sehr leicht
Details zum Design der Apple-Brille hat kürzlich Wayne Ma von "The Information" geliefert, der angeblich interne Computergrafiken des Headsets ansehen konnte. Demnach soll sie aus gebogenen Glas mit einem Aluminiumrahmen bestehen und besonders dünn und leicht sein.
Die Brille sei das komplizierteste Gerät, das Apple je entwickelt hat, schreibt Ma. Deswegen sei es mit einem Preis von rund 3000 Dollar auch so teuer. Außerdem könnte es durch seine dünne Glaskonstruktion noch viel zerbrechlicher sein als ein iPhone. Ingenieure machten sich daher Sorgen um die Sicherheit der Augen der Träger.
Auch das Innenleben soll wegen der gebogenen Form und extrem wenig Platz enorm kompliziert sein. Problematisch seien unter anderem eine gebogene Hauptplatine und die Unterbringung der Linsen und Kameras gewesen. Ma geht von einem Start der Massenproduktion im Juli und einer Markteinführung im Herbst/Winter aus.
Akku in der Hosentasche
Dem schlanken Design zuliebe ist der Akku laut Mark Gurman nicht in der Brille untergebracht. Nutzer müssten stattdessen umständlich eine per Kabel verbundene externe Batterie in der Hosentasche tragen. Als Komponenten nennt er fortschrittliche, hochauflösende Displays und mehr als zehn verbaute Kameras. Sensoren, die erkennen, wohin Nutzer blicken sowie die Bewegung der Hände verfolgen können, sollen Controller unnötig machen. Die nötige Rechenpower sollen ein Apple-M2-Prozessor in Mac-Qualität und ein eigener Chip für die Verarbeitung von AR- und VR-Bildern liefern.
Weiteren Gerüchten zufolge soll das Headset auch ein Display auf der Vorderseite haben, dass den Gesichtsausdruck des Trägers zeigen soll. Ein Drehrad soll dazu dienen, unkompliziert zwischen virtueller und augmentierter Realität zu wechseln. "The Information" nach sind in einem Halteband Ohrhörer untergebracht, die ähnlich den Airpods Pro Surround Sound bieten sollen.
Bei Augmented Reality (AR/Erweiterte Realität) wird die sichtbare Umgebung durch virtuelle Objekte ergänzt, die vor die Augen projiziert werden; bei Virtual Reality (VR/Virtuelle Realität) sieht man isoliert von der Umwelt Inhalte auf Displays, die in die Brille integriert sind. Mixed Reality ist vor allem VR. AR wird im Prinzip nur simuliert, indem Headset-Kameras Bilder der Umgebung liefern.
Quelle: ntv.de
Tags: