Nach einjähriger gemeinsamer Recherche hatten zuletzt Dutzende Medien weltweit über gut 200.000 Briefkastenfirmen berichtet, in denen Politiker, Prominente und Sportler ihr Vermögen geparkt haben sollen. Die Unternehmen aus den Panama Papers wurden den Berichten zufolge zum Teil von der panamaischen Kanzlei Mossack Fonseca gegründet. Das Unternehmen bestreitet, in illegale Geschäfte verwickelt zu sein.
Offshoregeschäfte, wie sie die Kanzlei für ihre Kunden aus aller Welt betreibt, sind nicht per se illegal. Briefkastenfirmen können allerdings zur Steuerhinterziehung oder Geldwäsche genutzt werden.
Die Berichte über die Panama Papers fußen auf Dokumenten von Mossack Fonseca. Bei der federführend an den Recherchen beteiligten "Süddeutschen Zeitung" hieß es, die 2,6 Terabyte Daten seien ihr von einer anonymen Quelle zugespielt worden.
Die Kanzlei geht davon aus, Opfer eines Hackerangriffs geworden zu sein, und hat Strafantrag gestellt. Am Montag hatte die Staatsanwaltschaft deshalb in den Geschäftsräumen der Firma nach Spuren eines möglichen Datendiebstahls gesucht.
In Berlin befasst sich heute der Bundestag in einer Aktuellen Stunde mit den Enthüllungen. Die Fraktionsspitzen von Union und SPD hatten sich vergangene Woche darauf verständigt, die Panama Papers zum Gegenstand der parlamentarischen Debatte zu machen. Bei der Diskussion unter dem Titel "Mehr Transparenz bei Steueroasen und Briefkastenfirmen durch international abgestimmtes Vorgehen durchsetzen" soll unter anderem Bundesfinanzminister Schäuble das Wort ergreifen.
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