Mine tötet drei französische Soldaten

  13 April 2016    Gelesen: 395
Mine tötet drei französische Soldaten
Wie gefährlich wird die Ausweitung des Bundeswehr-Einsatzes in Mali? Im Norden des von Islamisten bedrohten Staates reißt eine Explosion drei Angehörige des französischen Mali-Kontingents in den Tod. Ihr Fahrzeug war auf eine Mine aufgefahren.
Bei der Detonation einer Mine sind im westafrikanischen Mali drei französische Soldaten getötet worden. Bei dem Vorfall hatte zunächst nur ein Mitglied des französischen Einsatzkontingents sein Leben verloren, zwei seiner Kameraden erlitten schwere Verletzungen. Nach der Erstversorgung vor Ort wurden sie in ein Lazarett der französischen Streitkräfte transportiert, wo sie kurz darauf ihren Verwundungen erlagen.

Die Soldaten waren am Dienstagmorgen nahe der nordmalischen Ortschaft Tessalit mit ihrem gepanzerten Fahrzeug auf eine Mine gefahren, teilte das französische Präsidialamt mit. Frankreichs Staatschef François Hollande würdigte den Einsatz der Soldaten und sprach ihren Angehörigen sein Beileid aus.

Die Soldaten gehörten der französischen Militärmission Barkhane in der Sahelzone an. Im Kampf gegen islamistische Gruppen sind in Burkina Faso, Mali, Mauretanien, im Niger und im Tschad 3500 französische Soldaten im Einsatz. Tessalit - der Ort der Minenexplosion - liegt im Süden der Sahara rund 60 Kilometer vor der algerischen Grenze.

Islamisten im Guerilla-Kampf

Der Vorfall bei Tessalit lenkt die Aufmerksamkeit auf die Gefahren eines militärischen Engagements in Mali. In Deutschland steht derzeit eine Aufstockung des dortigen Bundeswehr-Kontingents zur Debatte. Die Bundeswehr soll nach dem Willen der Bundesregierung in Mali noch mehr Verantwortung übernehmen. Das Bundeskabinett verabschiedete am Mittwoch dazu eine Erweiterung des Einsatzmandats. Die seit drei Jahren laufende EU-Trainingsmission mit 560 Soldaten - darunter 200 Deutschen - ist bisher noch weitgehend auf ein Camp in der Nähe der Hauptstadt Bamako beschränkt.

Künftig sollen Militärausbilder der Bundeswehr auch in dem von islamistischen Rebellen bedrohten Norden des Landes bis zu den Städten Timbuktu und Gao tätig werden können. Beide Städte liegen am Niger und markieren in etwa den Nordrand der Sahelzone. Weiter nördlich beginnen die weitgehend vegetationslosen Flächen der Sahara mit ihren Stein- und Sandwüstengebieten. Die unwirtliche Region gilt als Rückzugsgebiet der islamistischen Rebellen. Bis zur algerischen Grenze sind es vom Niger aus in der Luftlinie noch mehr als 450 Kilometer. Von Tessalit bis Gao sind es mit dem Auto rund 560 Kilometer.

Besuch in der Sahelzone

Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen hatte vorige Woche bei einem Besuch in Mali eine entsprechende Änderung des Einsatzmandats angekündigt. Der Vorschlag soll schon am Donnerstag im Bundestag beraten werden. Damit könnten künftig rund 600 deutsche Soldaten in zwei unterschiedlichen Missionen (Minusma und EUTM Mali) über das Land verteilt im Einsatz sein. Die seit drei Jahren laufende EU-Trainingsmission mit 560 Soldaten - darunter 200 Deutsche - ist bisher auf ein Camp in der Nähe der Hauptstadt Bamako beschränkt.

Der Norden Malis war 2012 für einige Monate in die Hände von aufständischen Tuareg gefallen, die kurz darauf von islamistischen Rebellen verdrängt wurden. Anfang 2013 konnte die Region von französischen Truppen und multinationalen Einheiten der AU-Staaten zurückerobert werden. Islamistische Gruppierungen wie Al-Kaida im islamischen Maghreb verüben in der dünnbesiedelten Gegend bis heute Anschläge. Die Bundeswehr hat ihren Einsatz in Mali in den vergangenen drei Jahren Schritt für Schritt ausgeweitet.

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