Kuleba: Taurus könnten den Krieg verkürzen

  13 Auqust 2023    Gelesen: 785
  Kuleba: Taurus könnten den Krieg verkürzen

Während sich das Kanzleramt bei der Lieferung von Marschflugkörpern an die Ukraine bedeckt hält, dringt deren Außenminister Kuleba auf schnelle Entscheidungen. Bedenken, die Mittelstreckenwaffe könne gegen Ziele in Russland gerichtet werden, weist er zurück.

Die Ukraine macht weiter Druck auf die Bundesregierung, Kiew deutsche Taurus-Marschflugkörper für die Verteidigung gegen Russland zu liefern. Die Ukraine brauche diese, "um mehr Leben ukrainischer Soldaten und Zivilisten zu retten und um die Befreiung ihrer Gebiete zu beschleunigen", sagte Außenminister Dmytro Kuleba der "Bild am Sonntag". "Die Formel ist einfach: Eine größere Reichweite der Raketen bedeutet eine kürzere Dauer des Krieges." Mit der Waffe könne die Ukraine "die russischen Besatzungstruppen auf ukrainischem Boden weit über die Frontlinie hinaus erreichen, ihre Logistik stören und Kommandozentralen und Munitionsdepots zerstören".

Auch in Deutschland war der Druck auf Kanzler Olaf Scholz in der Frage zuletzt gestiegen. Politiker aus den Regierungsparteien und der Opposition forderten, den ukrainischen Streitkräften das für die Zerstörung von Bunkern und geschützten Gefechtsständen auf bis zu 500 Kilometer Entfernung geeignete Waffensystem zu überlassen. Befürworter sehen darin einen weiteren deutlichen Schritt, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine zu stärken. Kritisch diskutiert wird, ob und wie mögliche Schläge gegen russisches Staatsgebiet verhindert werden können.

Kuleba verweist auf Erfahrungen

Kuleba versuchte erneut, diesbezügliche Bedenken zu zerstreuen: "Wir werden Raketen nur innerhalb unserer Grenzen einsetzen, um das zu befreien, was nach der UN-Charta und dem Völkerrecht rechtmäßig uns gehört", sagte er. Keine frühere deutsche Entscheidung, der Ukraine einen neuen Waffentyp zu liefern, habe zu einer Eskalation geführt, sagte er. "Im Gegenteil: Deutsche Rüstungsgüter haben schon viele ukrainische Leben gerettet."

Anfang des Monats hatte Verteidigungsminister Boris Pistorius gesagt, der Zeitpunkt für eine Entscheidung sei noch nicht gekommen. Vor zwei Tagen sagte Scholz, es gebe keinen neuen Sachstand mitzuteilen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko drängt derweil zum schnellen Handeln: "Wir brauchen Langstrecken-Raketen wie Taurus dringend, um russische Ziele innerhalb der Ukraine zu treffen. Wir bitten darum, dass die Bundesregierung schnell entscheidet und unsere Armee in ihrem harten Kampf weiter unterstützt", sagte er der "BamS".

Quelle: ntv.de, ino/AFP/dpa


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