Kiew schickt erstmals deutsche Marder in den Kampf

  16 Auqust 2023    Gelesen: 781
  Kiew schickt erstmals deutsche Marder in den Kampf

Zum ersten Mal setzt die Ukraine von Deutschland gelieferte Marder-Schützenpanzer gegen die russischen Invasoren ein. Experten gehen davon aus, dass sich damit nun auch die 82. Brigade im Kampfeinsatz befindet. Damit wirft Kiew offenbar auch die letzte Reserve der laufenden Gegenoffensive ins Gefecht.

Die ukrainischen Streitkräfte intensivieren offenbar ihre Bemühungen im Süden des Landes. Internationalen Militärbeobachtern zufolge sind Einheiten Kiews tiefer in die umkämpfte Ortschaft Robotyne in der Region Saporischschja eingedrungen. Der russische Telegram-Kanal WarGonzo teilte sogar die Befürchtung, dass Moskaus Einheiten in dem Dorf eingekesselt werden könnten. Russische Drohnenbilder belegen, dass die Ukraine rund um Robotyne auch Schützenpanzer vom Typ Marder aus deutscher Produktion einsetzt. Bislang waren die 40 von der Bundesregierung gelieferten Fahrzeuge noch nicht an der Front zu sehen.

Experten gehen aufgrund der Marder-Sichtung davon aus, dass nun auch die 82. Luftangriffsbrigade der ukrainischen Streitkräfte aktiv in die Kämpfe eingreift. Die etwa 2000 Mann starke Einheit wurde im März speziell für die Gegenoffensive aufgestellt, hielt sich aber zunächst in Bereitschaft. Die Brigade verfügt neben Mardern über 14 britische Challenger-Kampfpanzer und US-Schützenpanzer vom Typ Stryker, wovon ein Exemplar ebenfalls von russischen Drohnen bei Robotyne gesichtet wurde.

Einem "Forbes"-Bericht zufolge war die 82. Brigade die letzte Einheit, die der ukrainische Generalstab für die Gegenoffensive in Reserve hielt. Ihr Einsatz dürfte die Feuerkraft der Ukrainer auf der Hauptangriffsachse erheblich steigern, so das US-Magazin. Allerdings habe man dadurch keinen gut ausgerüsteten Ersatzverband mehr, sollten die vordersten Einheiten abgekämpft sein und eine Pause benötigen.

Robotyne liegt an der Straße T0408 und ist für die ukrainische Gegenoffensive von strategischer Bedeutung. Bis nach Tokmak, einem wichtigen Verkehrsknotenpunkt hinter den russischen Linien, sind es von Roboytne aus noch rund 25 Kilometer. Von dort bis zum Asowschen Meer müsste der ukrainische Angriffskeil noch mindestens weitere 65 Kilometer überwinden. Allerdings liegen zwischen Robotyne und Tokmak mehrere russische Verteidigungsgürtel, die es zu überwinden gilt.

Quelle: ntv.de, jpe


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