Bei einem Drohnenangriff auf den Flugplatz der nordwestrussischen Stadt Pskow sind nach Behördenangaben mehrere schwere Armeetransportflugzeuge beschädigt worden. Die Armee wehre einen Angriff mit Drohnen ab, schrieb der Gouverneur des Gebiets Pskow, Michail Wedernikow, in seinem Telegram-Kanal. Er veröffentlichte ein kurzes Video, auf dem eine Explosion zu hören und Feuerschein über dem Flugplatz zu sehen war.
"Im Ergebnis der Drohnenattacke sind vier Flugzeuge Ilyushin Il-76 beschädigt worden. Es entstand ein Brand; das Feuer erfasste zwei Flugzeuge", sagte ein Vertreter der Rettungsdienste der staatlichen russischen Agentur Tass. Unabhängig überprüfbar waren die Angaben nicht.
Nach vorläufigen Informationen gebe es keine Verletzten, schrieb Gouverneur Wedernikow. Der Flugplatz ist Standort von Militärtransportflugzeugen der russischen Armee. In der Stadt ist auch eine Fallschirmjäger-Division stationiert, die an der ersten Angriffswelle auf die Ukraine im Februar 2022 beteiligt war.
Stecken Sabotagetrupps dahinter?
Unklar war, von wo die Drohnen gestartet wurden. Aus der Ukraine hätten sie eine Strecke von mindestens 800 Kilometern über russisches oder belarussisches Gebiet zurücklegen müssen. Nach dem Angriff auf Solzy vermuteten britische Geheimdienstler, die Drohnen seien von Sabotagetrupps in Russland gestartet worden.
Russland wehrte unterdessen in der Nacht eigenen Angaben zufolge etliche weitere ukrainische Drohnenangriffe ab, darunter auch im Gebiet Moskau, in Brjansk und Orjol sowie in der Bucht von Sewastopol auf der Krim.
Die Ukraine hat in den vergangenen Tage mehrere russische Militärflugplätze mit Drohnen angegriffen. Auf diese Weise wurde auf dem Fliegerhorst Solzy im Gebiet Nowgorod ein Langstreckenbomber vom Typ Tupolew Tu-22M3 (NATO-Code: Backfire) zerstört. Wegen des Angriffs auf Pskow, das dicht an der Grenze zu Estland liegt, wurde der Flugverkehr in der Region umgeleitet.
Quelle: ntv.de, mba/dpa
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