Und das, obwohl diese 18 Länder – darunter Russland und Saudi-Arabien – nach Berechnungen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg seit November 2014 bereits 315 Milliarden Dollar ausgegeben haben, um die Folgen des Ölpreisverfalls abzumildern. Die Summe entspreche einem Fünftel ihrer Devisenreserven, heißt es. Alleine in den letzten drei Monaten des vergangenen Jahres seien die Reserven um knapp 54 Milliarden Dollar geschrumpft. Das sei der stärkste Rückgang seit Beginn des Ölpreis-Krise.
Die Exporteure sind auf die Einnahmen aus dem Ölverkauf angewiesen – und pumpen deshalb trotz Preisverfall regelrecht um die Wette. Für die Verteidigung ihrer Marktanteile zahlen die Länder in Form deutlich geringerer Einnahmen einen hohen Preis, der sich in Haushaltsdefiziten, sinkenden Währungskursen und – wie etwa im Fall von Russland – einer scharfen Rezession ausdrückt. Venezuela droht sogar die Staatspleite.
Moskau dämpft Erwartungen
Zu dem Überangebot an Öl trägt nicht nur die maue Weltkonjunktur, sondern auch die USA durch das umstrittene Fracking bei. Mussten Mitte 2014 noch gut 115 Dollar je Barrel (159 Liter) gezahlt werden, waren es im vergangenen Januar weniger als 30 Dollar. Mittlerweile hat sich der Preis wieder etwas erholt, Öl kostet derzeit rund 40 Dollar.
Saudi-Arabien und seine Partner am Persischen Golf hatten erklärt, grundsätzlich zu einer Förderdrosselung bereit zu sein, sofern andere große Ölförderländer wie Russland und der Iran mitziehen. Der Iran drängt nach dem Ende der vom Westen verhängten Sanktionen allerdings zurück auf den Markt und will von Förderkürzungen nichts wissen.
In Doha wollen die Opec-Mitglieder und Russland dennoch versuchen, eine Einigung erzielen. Die Erwartungen an die Zusammenkunft halten sich aber in Grenzen. Der russische Ölminister Alexander Nowak hatte zu Analysten in Moskau gesagt, eine mögliche Vereinbarung würde nur sehr vage gefasst sein - mit wenigen detaillierten Verpflichtungen.
Die internationale Energieagentur IEA rechnet selbst bei einer Einigung auf eine Drosselung nur mit begrenzten Auswirkungen auf das weltweite Überangebot. Auch wenn der Förderboom in den USA weiter abebbe und der Iran die Produktion nicht so stark hochfahre wie erwartet, werde vorerst weiterhin mehr Öl produziert als verbraucht. Nach Schätzungen von Analysten liegt die Überproduktion bei täglich zwei Millionen Barrel.
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