Baerbock sieht "Einzelfälle" bei Ausreiseproblemen

  13 Oktober 2023    Gelesen: 662
  Baerbock sieht "Einzelfälle" bei Ausreiseproblemen

Zahlreiche Menschen sitzen nach den Terrorakten der Hamas in Israel fest. Es vergehen Tage, bis Sonderflüge deutsche Staatsbürger ausfliegen. Außenministerin Baerbock sagt nun, es habe zu jeder Zeit freie Plätze in verschiedenen Verkehrsmitteln gegeben.

Außenministerin Annalena Baerbock hat Vorwürfe zurückgewiesen, nicht genug für eine schnelle Ausreise von Deutschen aus Israel getan zu haben. "Es ist immer so, dass es Einzelfälle gibt, wo manche dann zu Recht auch sagen, das ist nicht schnell genug gegangen", sagte sie am Donnerstagabend in der ZDF-Sendung "Maybrit Illner". "Aber ich weiß auch, was die deutsche Botschaft vor Ort von Tag eins an gemacht hat." So sei sie selbst in Kontakt mit der isländischen Außenministerin gewesen, damit einige deutsche Schulklassen mit Flügen via Island hätten ausreisen können.

Die Grünen-Politikerin verwies auf die schwierige Situation vor Ort und die relativ hohe Zahl von rund 100.000 Deutschen und Doppelstaatlern in Israel. "Es ist nicht so wie in einer normalen Situation, dass alle erst mal zum Flughafen fahren können und dann gucken wir mal, wer auf welche Maschine kommt. Sondern die Israelis - zu Recht - lassen überhaupt auf das Flughafengelände nur Menschen, die ein Flugticket haben", sagte sie. Wenn man alle Ausreisewilligen zum Flughafen gebeten hätte, wäre das "absolute Chaos" entstanden.

Auf den kommerziellen Flügen, auf den Sonderflügen der Lufthansa, in den angebotenen Bussen nach Jordanien und auf dem Schiff, das Ausreisewillige von Israel nach Zypern bringe, habe es noch freie Plätze gegeben, sagte Baerbock. Nicht jeder Einzelfall sei wahrscheinlich so betreut worden, wie man es sich gewünscht hätte. "Aber es gab zu jedem Zeitpunkt freie Plätze, aus Israel rauszukommen."

Der außenpolitische Sprecher der Unionsfraktion im Bundestag, Jürgen Hardt, hatte die Organisation der Sonderflüge am Donnerstag kritisiert. Die Ausreise der Deutschen komme nur schleppend voran. Baerbock habe "versucht, das Problem der Ausreise mit möglichst wenig eigenem Aufwand an die Lufthansa auszulagern. Das Ergebnis ist anhaltendes Chaos", sagte CDU-Politiker. Am Donnerstag hatte es vier Sonderflüge der Lufthansa von Israel nach Deutschland gegeben. Damit seien mehr als 1000 Menschen zurückgeholt worden, sagte Baerbock. Für diesen Freitag hat das Auswärtige Amt weitere vier Sonderflüge angekündigt.

Quelle: ntv.de, hul/dpa


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