In diesen Bundesländern fällt der Blitz-Marathon aus

  17 April 2016    Gelesen: 635
In diesen Bundesländern fällt der Blitz-Marathon aus
Nächsten Donnerstag werden Autofahrer wieder massenhaft kontrolliert: In mehr als 20 EU-Staaten findet ein Blitz-Marathon statt. Mindestens fünf deutsche Bundesländer haben ihre Beteiligung jedoch abgesagt.
In mehr als 20 EU-Staaten sind am kommenden Donnerstag wieder Tausende Polizisten bei einem internationalen Blitz-Marathon im Einsatz. Auch in Deutschland sind verstärkt Geschwindigkeitskontrollen geplant. Doch in diesem Jahr nehmen laut einer Umfrage bei den Behörden nicht alle Bundesländer an der Aktion teil:

Definitiv nicht dabei sind Baden-Württemberg, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und Bremen.

Noch offen war die Entscheidung zunächst in Mecklenburg-Vorpommern sowie im Saarland.

Die Gründe für die Absage einiger Länder sind unterschiedlich:
Sachsens Innenministerium erklärte den Verzicht mit "unverhältnismäßig" hohem Planungs- und Personalaufwand.

Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz (SPD) hatte bereits im November 2015 gesagt, dass die Polizei angesichts größerer Terrorgefahr auf weniger Wichtiges verzichten müsse - als Beispiel nannte er überregionale Großkontrollen wie den Blitz-Marathon.

Niedersachsen verweist auf den Besuch des amerikanischen Präsidenten Barack Obama am Sonntag direkt nach dem "Blitzer-Marathon". Darüber hinaus zweifelt Innenminister Boris Pistorius (SPD) am Sinn der Veranstaltung. "Unser Ziel, die Zahl der Unfälle, Verunglückten und vor allem Getöteten nachhaltig zu senken, haben wir bisher mit dem Blitzer-Marathon nicht erreicht", sagte der SPD-Politiker dem Magazin "Focus".

In den teilnehmenden Bundesländern dauert die Aktion nach Angaben des nordrhein-westfälischen Innenministers Ralf Jäger von 6 Uhr bis 22 Uhr. Die Vorläuferaktionen hatten bislang jeweils 24 Stunden gedauert. Nach einer Studie der RWTH Aachen ist die Wirksamkeit zwischen 6 und 22 Uhr jedoch am höchsten.

Beim Blitz-Marathon im vergangenen Jahr hatte die Polizei in Deutschland mehr als 91.000 Raser erwischt. Den offiziellen Angaben zufolge waren knapp drei Prozent der kontrollierten 3,2 Millionen Fahrzeuge zu schnell unterwegs.

Wie wichtig ein Vorgehen gegen Temposünder ist, belegte erst jüngst eine EU-Statistik. Im vergangenen Jahr ist die Zahl der Verkehrstoten in Europa erstmals seit 14 Jahren wieder gestiegen. 2015 starben 26.000 Menschen in der EU im Straßenverkehr. Unangepasste Fahrweise oder zu schnelles Fahren gelten als häufigste Ursachen für schwere Verkehrsunfälle.

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