Schweizer Leopard-2-Panzer auf dem Weg nach Deutschland

  30 Januar 2024    Gelesen: 601
  Schweizer Leopard-2-Panzer auf dem Weg nach Deutschland

Bern erlaubt keine Waffenlieferungen an die Ukraine. Nach langem Tauziehen kauft Deutschland nun einige Leopard 2 von der Schweiz zurück. Die Panzer sollen entstandene Lücken bei Kiews Unterstützern füllen.

Die Schweiz hat die ersten neun von 25 Kampfpanzern des Typs Leopard 2 A4 nach Deutschland abtransportiert. Das Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) habe sie der deutschen Herstellerfirma Rheinmetall am Morgen übergeben, teilte das Eidgenössisches Departement für Bevölkerungsschutz, Verteidigung und Sport (VBS) in Bern mit. Die Panzer wurden demnach per Bahn nach Deutschland gebracht. Rheinmetall soll sie wieder einsatzfähig machen. Ein Transportzug mit weiteren neun Panzern sei für Mittwoch geplant, der Rest solle über die Straße nach Deutschland rollen, so das VBS.

Deutschland wollte im Februar vergangenen Jahres 25 von insgesamt 96 stillgelegten Leopard-2-Panzer von der Schweiz kaufen. Das Geschäft war umstritten. Konservative Schweizer Parteien lehnten es unter Verweis auf die Neutralität ab. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck und Verteidigungsminister Boris Pistorius sagten zu, dass die Panzer nicht an die Ukraine weitergegeben werden. Vielmehr sollen sie Lücken in Deutschland oder bei EU- oder NATO-Partnern füllen, die aus eigenen Beständen Panzer an die Ukraine geliefert haben. Unter dieser Bedingung stimmte die Schweizer Regierung dem Geschäft zu.

Wegen ihrer Neutralität erlaubt die Schweiz keine Lieferungen an kriegsführende Parteien, unabhängig davon, ob sie für Angriff oder Verteidigung eingesetzt werden sollen. Dasselbe gilt für einst in der Schweiz eingekaufte Munition. Das hatte zu erheblicher Verstimmung geführt, weil Deutschland und andere Länder Panzermunition aus Schweizer Produktion an die Ukraine liefern wollten.

Der Leopard 2 gilt Fachleuten in seiner jeweiligen Generation als bester Kampfpanzer weltweit. Die Bundeswehr bezeichnet ihn als ein "Raubtier auf Ketten" und nutzt den Kampfpanzer in verschiedenen Varianten seit 1979. Bewaffnet mit einer 120-Millimeter-Kanone lassen sich in den jüngeren Modellen von vier Soldaten an Bord Ziele in einer Entfernung bis zu 5000 Metern bekämpfen.

Über die Jahre erhielten die Kettenfahrzeuge des Rüstungskonzerns Krauss-Maffei Wegmann eine immer stärkere Panzerung. Die etwa 64 Tonnen schwere aktuelle Serie A7V erreicht mit 1500 PS starken Diesel-Motoren eine Höchstgeschwindigkeit von 63 Kilometern pro Stunde. Deutschland hatte der Ukraine im vergangenen Jahr 18 Panzer der Serie A6 geliefert.

Quelle: ntv.de, jpe/dpa


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