Wie Ihnen Yoga bei Heuschnupfen helfen kann

  19 April 2016    Gelesen: 665
Wie Ihnen Yoga bei Heuschnupfen helfen kann
Unsere Autorin ist Schauspielerin und absolvierte eine Yogalehrer-Ausbildung. Hier schreibt sie regelmäßig über ihre Leidenschaft. Heute: Welche Übungen Sie mit Heuschnupfen praktizieren sollten.
Nun ist er endlich da, der langersehnte Frühling, und mit ihm leider auch die vielen Pollen von Birke, Erle und Co. Wir freuen uns über die ersten Frühlingsboten, aber gleichzeitig tränen und jucken unsere Augen.

Heuschnupfen ist nicht nur lästig, sondern stellt für diejenigen, die es besonders schlimm erwischt hat, eine Einschränkung der Lebensqualität, mitunter gar eine Gefahr dar. Wer unter starkem Heuschnupfen leidet, muss manchmal Verabredungen im Freien absagen und darf nur ins Grüne, wenn die Pollenwarnung nicht allzu hoch ist. Gefährlich wird es, wenn nicht nur Augen und Nase allergische Symptome aufweisen, sondern darüber hinaus auch noch die Atemorgane in Mitleidenschaft gezogen werden. Nicht selten leiden Allergiker zusätzlich noch unter Asthma.

Zu hohe Hygienestandards und die erhöhte Feinstaubkonzentration in der Luft werden für das Zunehmen von Allergien verantwortlich gemacht. Auch enormer Stress, dem die meisten in unserer Hochleistungsgesellschaft leider zur Genüge ausgesetzt sind, ist verantwortlich für die Entstehung von Allergien. Dies hat man zumindest bei 30 Prozent der Pollenallergiker festgestellt. Stress sorgt dafür, dass vermehrt das allseits gefürchtete Hormon Histamin ausgeschüttet wird, was den Heuschnupfen letztendlich auslöst.

Welche Dinge müssen Heuschnupfen-Geplagte beachten?

Bedeutet dies nun für die Betroffenen, dass sie sich Jahr für Jahr in ihren Wohnungen und Häusern einschließen müssen, während draußen der Frühling tobt?

Wenn man einige Dinge beherzigt, wie zum Beispiel nicht bei offenem Fenster zu schlafen, abends Haare zu waschen und seine tagsüber getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer liegen zu lassen, und dazu noch einige Yogaübungen praktiziert, sollte das Thema Pollenallergie so weit in den Griff zu bekommen sein. Auch der gestrafteste Heuschnupfler unter Ihnen sollte dann die schönste Jahreszeit genießen können.

Drei wesentliche Aspekte sollte Ihre Yogapraxis nun erfüllen, um dem lästigen Heuschnupfen Einhalt zu gebieten:

1. Stimulation der Organe

Vom Standpunkt der Yogatherapie aus gesehen, ist es bei allen Arten von Allergien wichtig, die Ausscheidungsprozesse des Körpers zu aktivieren, indem die inneren Organe stimuliert werden. Dazu eigenen sich hervorragend Asanas in der Bauchlage, wie z.B. Kobra, Heuschrecke und Bogen. Indem Sie diese Asanas praktizieren, regen Sie die Durchblutung von Magen, Darm und Co. an und begünstigen somit, dass Schadstoffe schneller als üblich abtransportiert werden.

2. Rumpfmuskulatur stärken

Unsere Lungen und der gesamte Brustkorb werden durch Heuschnupfen und Asthma stark beansprucht. Jeder Niesanfall und Hustenreiz beansprucht unsere Atemwegsorgane. Umso wichtiger ist es, sie bzw. die um sie herumliegende Muskulatur zu dehnen und zu stärken. Dazu eignen sich besonders Rückbeugen wie das Kamel, die Brücke und – aufgrund seiner kühlenden Wirkung allen voran – der Fisch.

3. Entspannung

Da Stress als Hauptverursacher von Allergien gilt, sollten besonders Allergiker darauf achten, sich trotz beruflichen und privaten Stresses, ab und zu ein paar Minuten Entspannung zu gönnen. Sonst geraten sie in einen Teufelskreis, hervorgerufen durch die Wechselwirkung von Allergie und Stress. Denn je mehr wir unter der Allergie leiden, umso mehr Stress wird empfunden und desto mehr Histamin wird ausgeschüttet. Ein wahrer Teufelskreis. Unser Immunsystem steht während der Heuschnupfenzeit quasi unter ständiger Alarmbereitschaft. Es kämpft gegen die "bösen Pollen", da es glaubt, es mit besonders gefährlichen Eindringlingen zu tun zu haben. Wenn wir aber durch die Entspannung unserem Immunsystem signalisieren, dass es gerade keinen Grund gibt, uns zu verteidigen, beruhigen sich auch die Symptome des Heuschnupfens. Wir werden ruhiger und der tiefe und regelmäßige Atem kühlt die gereizten Luftwege.

Welche Asanas sollten Sie vermeiden?

Nun da Sie wissen, welche Asanas Ihnen als Allergiker Stresslinderung verschaffen, sollten Sie darüber hinaus auch noch erfahren, welche Asanas Sie lieber vermeiden sollten, um die Symptome des Heuschnupfens nicht zusätzlich zu verstärken. Dies sind alle Asanas, bei denen erhöhter Druck auf den Kopf ausgeübt wird, wie der herabschauende Hund, Kopf- und auch Schulterstand. Unter normalen Umständen sind diese Asanas wie Medizin für Ihren Körper. Zur Heuschnupfenzeit sind sie jedoch nicht empfehlenswert, da sie die Schleimproduktion zusätzlich anregen und somit die Symptome wie Schnupfen und tränende Augen verschlimmern können.

Eine letzte Sache noch, die ich persönlich sehr wichtig finde und Ihnen darum mit auf den Weg geben möchte: Versuchen Sie, Ihre Allergie anzunehmen und ärgern Sie sich nicht tagein, tagaus über juckende Augen und eine laufende Nase. Je mehr negative Aufmerksamkeit man den unerwünschten Dingen im Leben schenkt, desto größer werden sie leider.

Auch wenn es leichter gesagt als getan klingt: Begegnen Sie Ihrem Heuschnupfen möglichst neutral und mit einer Portion Gelassenheit. Vielleicht auch mit Humor, zum Beispiel wenn Sie morgens völlig verquollen in den Spiegel schauen und sich fragen, wer zur Hölle das da im Spiegel sein soll und wo ihr fantastisches Gesicht geblieben ist.

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