So geheimnisvoll der Stoff ist, so verwirrt sind die Anleger: Es klingt doch logisch, dass der Preis nicht dauerhaft niedrig bleiben kann, angesichts des immer noch weiter steigenden Ölverbrauchs der Welt. Oder nicht?
Um es mit einem Satz zu sagen: Man weiß es nicht. Noch am Jahresende 2015 sahen viele Analysten den Kurs über kurz oder lang wieder auf bis zu 65 oder 75 Dollar steigen. Im Mittel, so ergab eine Umfrage der Nachrichtenagentur Reuters, rechneten sie für 2016 mit einem Ölpreis von 57 Dollar pro Barrel. Inzwischen aber fürchten Analysten der Investmenthäuser Morgan Stanley und Goldman Sachs sogar an einen Preisverfall bis auf 20 Dollar. Noch pessimistischer sind die Royal Bank of Scotland und die britische Bank Standard Chartered, die einen Absturz bis auf zehn Dollar für möglich halten. Vor allem wenn die Wachstumsschwäche in China anhält, könnte der Ölpreis erst mal niedrig bleiben. Zumal die Produzenten alle Öl fördern, was das Zeug hält, vor allem die Staaten im arabischen Raum, die der Opec angehören, der Organisation der Erdöl exportierenden Länder. Deswegen sind die Lager weltweit bis zum Rand gefüllt.
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