Im November 2012, kurz nach dem Gewinn des Doubles mit dem BVB also, gründete der Serbe die Neven-Subotic-Stiftung, die sich für sauberes Trinkwasser und Schulbildung in Afrika einsetzt. Bis heute hat sie nach eigenen Angaben 25 Projekte realisiert und dabei fast 20 Brunnen gebohrt. Genau diese Erfahrung ermöglichte es Subotic, dessen Eltern einst mit ihm vor dem Balkan-Krieg in den Schwarzwald geflohen waren, am Montag, CSU-Politiker Markus Söder in der ARD-Sendung "Hart aber fair" (Thema: "Gekommen um zu bleiben - wie werden aus Einwanderern Deutsche?") so herrlich ins Leere laufen zu lassen.
Punktsieg für Subotic!
Nachdem Söder über "vielen Belästigungen" und "vielen, vielen Schwierigkeiten" durch Flüchtlinge berichtet hatte, antwortete der 27-Jährige lapidar: "Wie viele sind denn viele? Man muss differenzieren! Diese Menschen haben ihr Leben aufgegeben. Ich weiß nicht, was passieren müsste, damit Sie diesen Schritt gehen würden." Man dürfe in der öffentlichen Diskussion nicht immer nur auf den Problemen herumreiten, sondern müsse viel öfter über die "vielen tausend Menschen" sprechen, die alles für eine gelungene Integration tun. Der bayrische Finanzminister schnappte mehrmals nach Luft ehe er sich in eine Floskel rettete: "Ich habe kein Problem damit, Dinge zu loben. Aber ich habe ein Problem damit, Dinge, die nicht funktionieren, zu verschweigen." Punktsieg für den Fußballspieler!
Überhaupt gehörte Subotic, der derzeit wegen einer Armverletzung pausieren muss und daher auch das Halbfinale im DFB-Pokal am Mittwoch in Berlin gegen Hertha BSC verpassen wird, zu den stärksten Gästen. Jede seiner Antworten sendete eine klare Botschaft: Der Mann weiß, wovon er redet. Das galt längst nicht für alle Sitznachbarn in Frank Plasbergs Studio.
"Bei Auswärtsfahrten und in der Mittagspause zwischen Trainingseinheiten liest er Bücher über Bohrtechnik", hat sein Ex-Trainer Jürgen Klopp mal über ihn gesagt: " Die anderen spielen Playstation, er plant den nächsten Hilfseinsatz. Neven ist unglaublich." Das weiß seit Montagabend nun auch das ARD-Publikum.
Quelle : welt.de
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